Bablers Rabattmarkerln. Es ist ein langes Interview, das Michael Pommer für die heutige „Krone“ mit SPÖ-Chef und Vizekanzler Andreas Babler geführt hat. Mein Tipp: Lesen Sie es sich durch. Und zwar bis zum Ende. So viel kann ich versprechen: Sie finden interessante Fragen und – naja – interessante Antworten. Da erinnert Pommer Babler etwa an seinen Brief an die Österreicher im Wahlkampf des Vorjahres, wo er versprochen hat, „mit der SPÖ wird es keine Pensionskürzungen geben“. Ob er sich für dieses gebrochene Versprechen denn schon bei den Pensionisten entschuldigt habe, will unser Interviewer wissen. Bablers Gegenfrage: „Weil ich nicht die absoluten Mehrheit bekommen habe?“ Pommers Replik: „Weil Sie Pensionen gekürzt haben.“ Im weiteren Verlauf des Gesprächs möchte er vom obersten Sozialdemokraten auch in der Diskussion um die Bekämpfung der hohen Lebensmittelpreise unter anderem wissen, ob er Rabattmarkerln klebe – nein, tut er nicht. Und was kostet sein Wochenendeinkauf? Stolze 180 bis 200 Euro! Viel weniger konkret werden die Antworten, wenn es um politische Maßnahmen gegen die hohen Lebensmittelpreise geht. Da spricht Babler von der künftigen „Preiskommission“, von der er aber noch nichts Genaues verraten will oder kann. Da darf man bei der weiteren Lektüre des Interviews gespannt sein, ob er bei Fragen rund um die schlechten Umfragewerte der SPÖ konkreter wird.
Bablers Schmerzgrenze. Wo denn seine Schmerzgrenze sei angesichts von Umfragen, in denen die SPÖ auf 18 bzw. 17 Prozent rutscht, wo die stolze Sozialdemokratie zur Kleinpartei verkommt und Parteichef Babler bei der fiktiven Kanzlerfrage gar nur auf magere 11 Prozent kommt, wird der Vizekanzler im Interview gefragt. Natürlich seien „Umfragen mit solchen Zahlen nicht sehr zufriedenstellend“, antwortet Babler. Er sei aber nicht in die Politik gegangen, „um einen Umfrage-Wettbewerb zu gewinnen“. Der Vizekanzler im Wortlaut: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir dieses Land in eine positive Richtung drehen können.“ Damit gibt sich Michael Pommer aber nicht zufrieden. Er fragt: „Sie erfahren viel Kritik, auch aus der eigenen Partei. Die Umfragewerte fallen und fallen, Erfolge sind überschaubar. Wenn Sie am Abend nach Hause kommen und Ihre Frau fragt: Wie war dein Tag? Was antworten Sie ihr?“ Bablers Antwort: „Wir sind heute wieder ein Stück vorwärts gegangen. Ich bin überzeugt, das Land wird besser. Für das arbeite ich jeden Tag.“ Träumerei? Realitätsverlust? Oder doch purer Idealismus?
Kommen Sie gut durch den Samstag!
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