Er war einst der reichste Mann Russlands, jetzt ist Michail Chodorkowski einer der prominentesten Kritiker Putins. Im Visier der russischen Justiz war der im Exil lebende Oppositionelle schon länger, nun erhebt auch der Inlandsgeheimdienst FSB Vorwürfe gegen Chodorkowski.
Der FSB wirft dem 62-Jährigen vor, einen Umsturz planen zu wollen und hat ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Chodorkowski wird der Gründung einer „terroristischen Vereinigung“ beschuldigt, um gewaltsam die Macht an sich zu reißen, wie der russische Geheimdienst am Dienstag mitteilte.
Seit 2013 im Exil
Chodorkowski, einst der reichste Mann Russlands, saß zehn Jahre lang wegen Betrugsvorwürfen im Gefängnis. Er selbst und viele westliche Staaten bezeichneten die Anklage als politisch motiviert. 2013 wurde Chodorkowski begnadigt und verließ Russland. Seit Dezember 2015 fahndet die russische Justiz erneut nach dem in London lebenden Ex-Oligarch. Chodorkowski wird beschuldigt, im Jahr 1998 einen russischen Politiker ermordet zu haben.
„Ausländischer Agent“
Im Exil wurde der russische Unternehmer einer der prominentesten Kritiker des russischen Regimes. Chodorkowski gründete die Stiftung „Offenes Russland“ und unterstützt mehrere Gruppen, die sich gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin stellen. Nach der russischen Invasion in der Ukraine 2022 wurde der Kreml-Kritiker als „ausländischer Agent“ eingestuft.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.