„Krone“-Interview

Vincent Gross: „Ich war in den britischen Charts“

Kultur
15.10.2025 09:00

Mit „Drinking Wine, Feeling Fine“ erhielt der 29-jährige Schlagersänger internationale Aufmerksamkeit. Der Song katapultierte ihn sogar in die britischen Charts – und auch sonst geht bei Vincent Gross fast jeder Hit auf TikTok & Co viral. Sein mittlerweile fünftes Album „Prost!“ ist eine Ode an die Geselligkeit und gute Laune. Mit uns sprach er über seine Hits, Schauspielern, Bierbrauen und das Leben auf der Bühne ...

Ein „Ouzo“, ein „Bier“, ein „Aperol Spritz“ oder vielleicht doch ein „Eierlikör“? Was klingt wie die Getränkekarte einer Bar, sind tatsächlich Songtitel des 29-jährigen Schlagersängers Vincent Gross. Mit seinem neuen Album „Prost!“ feiert der Deutsch-Schweizer die Geselligkeit – und lädt zum Anstoßen und Mitsingen ein. In den letzten Jahren hat sich Gross nicht nur als fester Name im jungen Schlager etabliert, sondern auch als Moderator, Unternehmer und – ganz neu – Schauspieler: Für die ARD-Telenovela „Rote Rosen“ stand er erstmals vor der Kamera. Seine bislang größte internationale Überraschung landete er jedoch mit dem Song „Drinking Wine, Feeling Fine“, den er gemeinsam mit Schlager-Urgestein Olaf der Flipper aufnahm.

Im Gespräch erzählt Vincent Gross auch, warum Geselligkeit für ihn mehr ist als nur ein Albumtitel – und wie es sich anfühlt, plötzlich in den UK-Charts zu stehen.

Was Vincent Gross mit Heidi Klum gemeinsam hat? Beide lieben Aperol Spritz – er sogar so sehr, ...
Was Vincent Gross mit Heidi Klum gemeinsam hat? Beide lieben Aperol Spritz – er sogar so sehr, dass er einen Song darüber schrieb.(Bild: Jörg Kressig)

„Krone“: Wie geht’s dir nach dem Album-Trubel?
Vincent Gross: Mir geht’s super! Ich bin wahnsinnig viel unterwegs, aber ich will mich nicht beschweren – es läuft gerade einfach mega viel.

Dein neues Album heißt „PROST!“ und ist eine Ode an die Geselligkeit. Warum war dir dieses Thema so wichtig?
Ich liebe es, Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Das gibt mir Kraft. Die Idee dazu kam aber eigentlich ganz spontan – durch meinen Song „Ouzo“. Der war als Gute-Laune-Sommertrack gedacht, einfach zum Mitsingen und Tanzen. Und dann ist der plötzlich viral gegangen. Daraus entstand im Winter der „Glühwein“-Song, und so hat sich das Thema „Geselligkeit“ irgendwie wie von selbst entwickelt.

Bist du also Grieche im Herzen?
(lacht) Gar nicht. Ich bin einfach typisch deutsch-schweizerisch – ich gehe aber gern beim Griechen essen und danach darf’s halt auch mal ein kleines Gläschen Ouzo sein.

Acht Fun-Facts über Vincent Gross

  • Der perfekte Aperol Spritz:
    Drei Teile Prosecco, zwei Teile Aperol, ein Teil Sprudel.
  • Wenn ich an England denke, dann ...
    ... denke ich an „Drinking Wine, Feeling Fine“ und sehe 20.000 Menschen beim BBC Open Air mitsingen.
  • Wenn ich in meiner Brauerei bin ...
    ... dann sehe ich meine Freunde und genieße die Zeit mit ihnen – die Brauerei ist mein zweites Wohnzimmer.
  • Heidi Klum und ich, ...
    ... mögen beide „Aperol, Aperol, Aperol Spritz“
  • Auf der Bühne fühle ich mich:
    frei, glücklich und einfach dankbar
  • Mein gefährlichster Extremsport-Moment:
    Bungeejumping im „Fernsehgarten“ oder mein Knock-out im Taekwondo-Finale (lacht).
  • Der peinlichste Moment in meiner Karriere war, ...
    Als mir bei einem Konzert vor 10.000 Leuten die Hose im Schritt gerissen ist. Zum Glück war die Unterhose noch da – kein Lenny-Kravitz-Moment!
  • Wie oft google ich meinen Namen?
    Gar nicht. Da steht zu viel Schmarrn, sowas macht nur schlechte Laune. 

Deine Songs gehen auf TikTok viral und du hast Millionen Streams. Was glaubst du, warum funktioniert dein Sound so gut bei jungen Leuten?
Ich glaube, es ist diese Mischung aus Eingängigkeit und Lebensfreude. Ein guter Song ist einer, den du einmal hörst und nicht mehr aus dem Kopf bekommst. Und davon haben wir zu wenige – Songs, die einfach Spaß machen. Ich will, dass die Leute abschalten, tanzen und lachen. Vielleicht ist es genau das, was sie gerade suchen.

Hast du einen Lieblingssong auf dem Album?
Puh, jeder Song hat seine Geschichte. „Rum“ zum Beispiel erinnert mich an meine Kindheit an der Nordsee, das ist so eine richtige Seemanns-Nummer. „Aperol Spritz“ war der zweite große TikTok-Hit – einfach ein Spaßsong für den Sommer. Und dann natürlich „Drinking Wine, Feeling Fine“, der eine völlig verrückte Geschichte hatte.

Stimmt, mit dem Song bist du in die UK-Charts eingestiegen. Wie war das?
Total surreal. Olaf der Flipper hat mich gefragt, ob wir was zusammen machen wollen und ich hatte diese Zeile „Drinking Wine, Feeling Fine“ im Kopf. Wir haben das Ding aufgenommen, ein Video gemacht – und dann hat’s der Algorithmus zu BBC Radio gespült. Die fanden’s mega, haben’s gespielt, und plötzlich lief mein Song bei BBC – ich war im britischen Radio und in den UK-Charts. Ich dachte zuerst, das wär ein Fake (lacht). Aber es war echt – Platz 10 in den britischen iTunes-Charts. Für einen deutschsprachigen Song ist das echt irre.

Heidi Klum hat dich ja auch fürs „HeidiFest“ eingeladen und wollte unbedingt „Aperol Spritz“ hören – wie kam es dazu?
Das kam total überraschend. Mein Management bekam die Anfrage, dass Heidi Klum eine Oktoberfest-Party schmeißt und sich „Aperol Spritz“ wünscht. Ich hab sie vorher nie getroffen – sie war super herzlich, total locker. Und ja, sie hat wirklich alle Künstler selbst ausgesucht. Es war ein riesiges Fest – und natürlich hatte ich mein Glas Aperol immer dabei.

Vom HeidiFest auf die Bühne – Du gehst mit deiner eigenen Band, den „OUZOs“, auf Tour. Was erwartet die Fans?
Party pur (lacht). „Die OUZOs“ sind keine Flaschen, sondern meine besten Musiker. Wir haben alles dabei – von den Partyhits der letzten Jahre über Rock-Klassiker im Schlagergewand bis hin zu ruhigen Balladen. Mit Band ist es einfach spontaner und lebendiger. Ich wollte das schon lange machen, aber früher hatte ich schlicht kein Geld für eine Band.

Sieht man dich bei der „Schlagerparty“ in Mörbisch nächstes Jahr auch?
Ja, das Publikum in Mörbisch war immer unfassbar. So eine Stimmung habe ich selten erlebt. Ich freue mich riesig, wiederzukommen.

Bei so vielen Auftritten hast du eigentlich bestimmte Rituale bevor du auf die Bühne gehst?
Ja. Etwa 40 Minuten vor Showbeginn ziehe ich mich zurück, klatsch mit meiner Managerin ab und mach drei Luftsprünge – das hab ich noch aus meiner Taekwondo-Zeit. Danach kann kommen, was will.

Apropos, du bist ja auch Unternehmer und hast deine eigene Brauerei. Wie kam es denn dazu?
Das war wirklich eine Schnapsidee, anfangs (lacht). Meine Freunde und ich wollten einfach mal unser eigenes Bier brauen. Ich hab mir das übers Internet beigebracht – und jetzt haben wir in Basel eine kleine Brauerei und eine Bar. 12.000 Liter im Jahr, alles handgemacht.

Und welches Bier ist dein Favorit?
Unser Bier ist einzigartig. Wir machen ständig neue Sorten – vom Gurkenbier bis zum Salted Caramel Stout. Mein Lieblingsbier im Sommer? Ganz klar das Gurkenbier. Klingt komisch, schmeckt aber mega erfrischend.

Jetzt hast du dich auch sogar als Schauspieler probiert – mit einer Gastrolle bei „Rote Rosen“. Wie war das für dich?
Total spannend. Ich hab einen überdrehten Influencer gespielt – komplett anders als ich selbst. (lacht) Es war nur eine kleine Rolle, aber mega aufregend. Ich würde das definitiv gern wieder machen.

Also, könnten wir dich bald bei GZSZ auch sehen?
Wer weiß. Wenn’s passt, wär ich sofort dabei. (lacht)

Zum Schluss: Welchen Rat gibst du jungen Künstlern?
Ganz einfach: Mach das, was euch Spaß macht. Wenn du Musik nur machst, um Erfolg zu haben, hältst du das nicht lange durch. Sei echt, bleib bei dir. Und nutze Social Media – das ist heute das beste Sprungbrett, um gehört zu werden. Aber vor allem: Hab Geduld und gib nicht auf.

Wer nach diesem Interview Lust auf mehr bekommen hat, sollte sich Tickets für Vincent Gross sichern: Der sympathische Musiker ist aktuell mit seiner Band „Die OUZOs“ live unterwegs – erhältlich direkt auf seiner Website www.vincentgross.ch. Im kommenden Jahr führt ihn seine Tour auch mehrfach nach Österreich – unter anderem zu einem Valentins-Konzert und zur Schlagerparty des Jahres in Mörbisch. Unter www.oeticket.com gibt es auch noch einige Karten.

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