Die europäische Weltraumorganisation ESA will künftig wiederverwendbare Raketen ins All schicken. „Wir müssen mit Blick auf das bisher dominierende Unternehmen SpaceX aufholen und relativ schnell eine wiederverwendbare Trägerrakete auf den Markt bringen“, sagte ESA-Chef Josef Aschenbacher.
Man habe bereits im Sommer fünf Unternehmen ausgewählt, die mit Blick auf eine Finanzierung im November in Bremen vorgestellt werden sollen. Darunter sind die beiden deutschen Start-ups Isar Aerospace und Rocket Augsburg Factory sowie drei Firmen aus Großbritannien, Spanien und Frankreich. „Davon werden wir am Ende ein oder zwei auswählen“, sagte Aschenbacher. „Als wir uns entschieden haben, die Ariane 6 und Vega auf den Weg zu bringen, hatten wir schon einen Paradigmenwechsel geplant.“ Die nächste Generation der Trägerrakete werde schon eine ganz neue sein.
Die neue europäische Trägerrakete Ariane 6 hat im Juli 2024 ihren Erstflug absolviert und bisher zwei kommerzielle Flüge hinter sich. Bis Ende des Jahres stehen noch zwei weitere Starts an, zunächst am 4. November vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana. Ariane 6 soll einen Satelliten für das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus der EU in die Umlaufbahn bringen.
Ariane 6 noch nicht wiederverwendbar
Sie wurde jedoch noch nicht als wiederverwendbare Rakete gebaut, weil das die Inbetriebnahme weiter verzögert hätte. Europa hatte seit dem letzten Start der Trägerrakete Ariane 5 im Juni 2023 mehr als eineinhalb Jahre keinen eigenen Zugang zum Weltall.
Das lukrative Geschäft mit Trägerraketen wird derzeit von US-Milliardär Elon Musk dominiert. Sein Raumfahrtunternehmen SpaceX schickt durchschnittlich zweimal pro Woche seine teilweise wiederverwendbare Trägerrakete Falcon 9 ins All. Europa will mit der neuen Trägerrakete in der Raumfahrt unabhängiger von Russland und den Vereinigten Staaten werden.
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