Seit 25 Jahren versucht ein internationales Forschungsteam ein seltenes Verhalten des Riesenabendseglers, die größte Fledermausart Europas, zu dokumentieren. Nun konnten sie zeigen, dass diese Fledermäuse nicht nur kleine Vögel fressen – sie jagen und fangen sie mehr als einen Kilometer über dem Boden und verzehren sie zudem, ohne zu landen.
Dass der Riesenabendsegler Insekten im Flug fängt und frisst, war bereits bekannt. Neu ist aber der Nachweis, dass dies auch mit Vögeln geschieht, wie das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin jetzt mitteilte.
Daten mittels Biologgern aufgezeichnet
Ein internationales Forschungsteam stattete Riesenabendsegler in Spanien daher mit winzigen „Rucksäcken“, mit sogenannten Biologgern aus, die die Position, Beschleunigung, Höhe und akustische Signale der Fledermäuse und ihrer Umgebung aufzeichneten und damit ihre Jagdtechnik dokumentierten.
Tonaufnahmen der Stressrufe eines Singvogels, gefolgt von plötzlicher Stille und langen Kaugeräuschen belegten nun, dass Europas größte Fledermaus ihre Beute in der Luft frisst. Das war bisher umstritten, weil einige Vögel fast halb so schwer sind wie die Fledermaus selbst. „Das wäre so, als würde ich beim Joggen ein 35 Kilogramm schweres Tier fangen und essen“, erklärte Laura Stidsholt, eine der beteiligten Wissenschafterinnen.
Tiere beißen der Beute die Flügel ab
Die Riesenabendsegler töten die Vögel demnach mit einem kräftigen Biss und beißen ihnen dann die Flügel ab, wahrscheinlich, um Gewicht und Luftwiderstand zu reduzieren. Dann wird der Vogel während des Fluges gefressen. Jedes Jahr wandern Milliarden von Singvögeln zwischen ihren Brut- und Überwinterungsgebieten.
Viele Arten fliegen in großer Höhe und während der Nacht, um tagaktiven Raubtieren auszuweichen. Dies mache aber die Reise – wegen der nachts jagenden Fledermäuse – nicht völlig risikofrei, so die Forscher.
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