Deutschlands Altkanzlerin Angela Merkel ist derzeit quer durch Europa unterwegs, um ihre Memoiren zu promoten. Und dabei ließ sie in einem Interview mit einem ungarischen Medium aufhorchen: noch im Jahre 2021 hätte sie eine gesamteuropäische Initiative starten wollen, um Wladimir Putin einzubremsen und der russischen Aggression vorzubeugen. Doch Polen und die baltischen Staaten hätten dies blockiert.
EINERSEITS sind die darauf sofort erfolgten heftigen negativen Reaktionen aus Warschau und den baltischen Hauptstädten verständlich. In den Anrainer-Staaten zu Russland hat man eben höchst belastende historische Erfahrungen mit dem großen Nachbarn gemacht.
ANDERERSEITS scheint man dort doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man einigermaßen übertrieben auf die deutsche Altkanzlerin einschlägt: Merkel sei „unverschämt“, ihre Aussagen wären „dumm und schädlich“.
Von der Hand zu weisen ist es nämlich nicht, dass Angela Merkel, die bekanntlich in ihrer Jugend in der DDR politisch sozialisiert wurde, mit dem über lange Jahre in eben derselben DDR stationierten ehemaligen KGB-Agenten Putin hätte reden können. Ob sie deshalb die russische Aggression auf die Ukraine verhindert hätte, ist eine andere Frage. Ganz offensichtlich aber deutet Merkel an, dass es auch auf EU-Seite eine gewisse Mitschuld am Ausbruch des Krieges gab.
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