Kinder als Opfer

Spitzenbeamter zahlte für Live-Missbrauchs-Videos

Österreich
03.12.2025 19:30

Grauenhafte Vorwürfe der Wiener Staatsanwaltschaft gegen einen Spitzenbeamten im Regierungsviertel in St. Pölten. Die Führungskraft des Landes, selbst mehrfacher Familienvater, soll über Jahre für den Missbrauch von Kindern vor laufender Kamera gezahlt haben – und sitzt jetzt wegen Tatbegehungsgefahr in U-Haft.

„Live-Streaming“ nennt sich die wohl widerwärtigste Verbrechensform in dem schmutzigen Milliardengeschäft mit dem unvorstellbaren Leid von Kindern. Dabei zahlen die Konsumenten dafür, dass Buben und Mädchen vor laufender Kamera missbraucht werden. Meistens entstehen diese grauenhaften Videos auf den Philippinen. Zurück bleiben gebrochene Seelen.

Spur führt ins St. Pöltner Regierungsviertel
Auch in diesem Fall wurden die schrecklichen Filme auf dem bei Urlaubern beliebten Inselstaat im Pazifik gedreht. Und so kam der Stein ins Rollen: Nach einer Information via Interpol und den USA ermittelte zuerst die Staatsanwaltschaft Wien gegen einen unbekannten „Kunden“ in Österreich.

Spezialisten des Bundeskriminalamtes konnten die Identität des Verdächtigen beim ...
Spezialisten des Bundeskriminalamtes konnten die Identität des Verdächtigen beim „Live-Streaming“ von missbrauchten Kindern enthüllen.(Bild: Reinhard Holl)

Den Spezialisten im heimischen Bundeskriminalamt gelang es dann, die Identität des Kinderporno-Konsumenten zu enthüllen: Und die Spur führte ins Regierungsviertel nach St. Pölten!

Missbrauch ins Wohnzimmer gestreamt
Denn der Verdächtige ist ausgerechnet ein Spitzenbeamter (Alter: Anfang 50) des Landes Niederösterreich mit bisheriger Vorzeigekarriere. Und doch soll er, selbst verheirateter Vater von Kindern, für die Vergewaltigung von kleinen Kindern vor laufender Kamera bezahlt haben.

Der gut bezahlte Job als vermeintlich biederer Familienvater diente als Fassade. In seiner Freizeit offenbarte der Mann seine dunkle Gedankenwelt – und streamte offenbar über Jahre, seit mindestens 2020, mit seinem privaten Computer quasi live ins Wohnzimmer den Missbrauch von Kindern.

Auf Anordnung der Justiz wurde sein Haus in Niederösterreich durchsucht, sichergestellte Datenträger müssen jetzt ausgewertet werden. Die Vorwürfe gegen den Mann wiegen jedenfalls so schwer, dass am 1. Adventsonntag die U-Haft verhängt wurde, wie die Sprecherin des Landesgerichts Wien bestätigte.

Zitat Icon

Am 30. November wurde die U-Haft gegen den Verdächtigen wegen Tatbegehungsgefahr bis vorerst 15. Dezember verhängt.

Christina Salzborn, Landesgericht Wien

Spitzenbeamten drohen bis zu zehn Jahre Haft
Die Justiz wirft dem hochrangigen Staatsdiener unter anderem Bestimmung zum schweren sexuellen Missbrauch vor. Sein Büroplatz im Regierungsviertel in St. Pölten wird wohl lange verwaist bleiben. Denn bei einer Verurteilung drohen dem bisher unbescholtenen Top-Beamten (es gilt die Unschuldsvermutung) bis zu zehn Jahre Haft. Die weiteren Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Indes hoffen die Kriminalisten durch die Ausforschung der Täter wenigstens ein paar Kinder auf den Philippinen gerettet und ihnen unermessliches Leid erspart zu haben ...

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