




Am Mittwochmorgen kenterte ein Alu-Boot bei der Baustelle der neuen Murbrücke bei Graz-Liebenau. Zwei Männer konnten unterkühlt und unter Schock geborgen werden – nach einem weiteren Arbeiter (24) wurde verzweifelt gesucht. Am frühen Nachmittag fand man ihn dann tot auf.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Wasserrettung bis Polizei eilte am Mittwochmorgen an die Mur. Der Grund: Ein Alu-Boot war kurz vor halb acht in Graz-Liebenau, direkt bei der Baustelle der neuen Murbrücke der A2-Südautobahn, gekentert. Drei Personen stürzten in die eiskalte Mur.





Die Männer, allesamt polnische Staatsbürger, dürften gerade mit Arbeiten an den Brückenpfeilern beschäftigt gewesen sein. Das Alu-Boot einer Baufirma, verankert mit Seilen am Ufer, diente ihnen als Plattform. Nach kurzer Zeit konnte für zwei von drei Personen Entwarnung gegeben werden: Sie konnten sich selbst an das Murufer retten.
Zwei Männer ins LKH gebracht
„Wir haben sie versorgt und sie anschließend unterkühlt und unter Schock ins Krankenhaus der Elisabethinen gebracht“, berichtet Wolfgang Burock, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, „sie hatten keine offensichtlichen Verletzungen.“ Nach dem 24-jährigen Kollegen der beiden Arbeiter wurde noch stundenlang verzweifelt gesucht.
Den Tauchern der Feuerwehr gelang es, den abgängigen Arbeiter unweit der Unfallstelle in der Mur zu lokalisieren. Für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Sabri Yorgun
Pressesprecher Polizei Steiermark
Bild: Christian Jauschowetz
Am frühen Nachmittag dann die traurige Gewissheit: „Den Tauchern der Feuerwehr gelang es, den abgängigen Arbeiter unweit der Unfallstelle in der Mur zu lokalisieren. Für ihn kam jede Hilfe zu spät“, heißt es vonseiten der Polizei Steiermark. Die Ermittlungen zur Unfallursache seien im Gange.
Je länger man in einem so kalten Gewässer ist, desto heikler wird es in Sachen Unterkühlung.

Wolfgang Burock
Einsatzleiter Rotes Kreuz
Bild: Opris Dahlia
Nur 12 Grad Wassertemperatur
Unklar bleibt, ob der Arbeiter beim Bootsunfall verletzt wurde bzw. ob er überhaupt schwimmen konnte. Noch dazu dürfte er in Arbeitsmontur gewesen sein. „Je länger man in einem so kalten Gewässer ist, desto heikler wird es in Sachen Unterkühlung“, sagte Einsatzleiter Burock noch während der laufenden Suchaktion. Bei 13 Grad Außentemperatur und etwa 12 Grad Wassertemperatur war es ein Kampf gegen die Zeit.
Tragischerweise ereignete sich ganz in der Nähe bereits vor vier Jahren ein Bootsunfall. Eine Sechsjährige kam damals bei Gössendorf ums Leben. Sie war mit ihren Eltern und ihrer Schwester (8) auf einem ausgeborgten Tretboot unterwegs, als dieses – vermutlich aufgrund eines Lecks – zu sinken begann. Die Achtjährige konnte gerade noch von ihrem Vater gerettet werden, sie wurde am Ufer reanimiert. Die afghanische Familie konnte nicht schwimmen.
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