




Am Mittwochmorgen kenterte ein Alu-Boot bei der Baustelle der neuen Murbrücke bei Feldkirchen. Zwei Männer konnten unterkühlt und unter Schock geborgen werden – nach einem weiteren Arbeiter wird verzweifelt gesucht. Bei 12 Grad Wassertemperatur ist es ein Kampf gegen die Zeit.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von Wasserrettung bis Polizei eilte am Mittwochmorgen an die Mur. Der Grund: Ein Alu-Boot war kurz vor halb acht in der Nähe von Feldkirchen, direkt bei der Baustelle der neuen Murbrücke der A2-Südautobahn, gekentert. Drei Personen stürzten in die eiskalte Mur.
Die Männer dürften gerade mit Arbeiten an den Brückenpfeilern beschäftigt gewesen sein. Das Alu-Bott einer Baufirma, verankert mit Seilen am Ufer, diente ihnen als Plattform. Nach kurzer Zeit konnte für zwei von drei Personen Entwarnung gegeben werden: Sie wurden von den Einsatzkräften an Land gezogen.
Zwei Männer ins LKH eingeliefert
„Wir haben sie versorgt und sie anschließend unterkühlt und unter Schock ins Universitätsklinikum gebracht“, berichtet Wolfgang Burock, Einsatzleiter des Roten Kreuzes, „sie hatten keine offensichtlichen Verletzungen.“ Nach dem Kollegen der beiden Arbeiter wird nach wie vor verzweifelt gesucht. Er soll im Wasser untergegangen sein.
Die Polizei ist mit einer Drohne und einem Boot vor Ort – auch der Hubschrauber war schon im Einsatz.
Sabri Yorgun
Pressesprecher Polizei Steiermark
Bild: Jauschowetz Christian
„Die Polizei ist mit einer Drohne und einem Boot vor Ort – auch der Hubschrauber war schon im Einsatz“, berichtet Polizeisprecher Sabri Yorgun. Ebenso helfen Wasserrettung und Feuerwehr samt Tauchern bei der Suchaktion. Der Einsatz wird auf unbestimmte Zeit weitergeführt – auch, wenn die Überlebenschancen sinken.
Nur 12 Grad Wassertemperatur
„Je länger man in einem so kalten Gewässer ist, desto heikler wird es in Sachen Unterkühlung“, sagt Einsatzleiter Burock. Bei 13 Grad Außentemperatur und etwa 12 Grad Wassertemperatur ist es ein Kampf gegen die Zeit. Unklar ist außerdem, ob der Arbeiter beim Bootsunfall verletzt wurde bzw. ob er überhaupt schwimmen kann. Noch dazu dürfte er in Arbeitsmontur gewesen sein.
Je länger man in einem so kalten Gewässer ist, desto heikler wird es in Sachen Unterkühlung.
Wolfgang Burock
Einsatzleiter Rotes Kreuz
Bild: Opris Dahlia
Immerhin: „Derzeit haben wir wenig Strömung und kaum Treibgut“, sagt Hans Jörg Kaltenbrunner. Der Obmann des Grazer Ruderclubs hat sein Vereinsgebäude direkt neben der Baustelle der neuen Murbrücke. „Wenn man schwimmkundig ist, sollte man es normalerweise ans Ufer schaffen.“
Tragischerweise ereignete sich ganz in der Nähe bereits vor vier Jahren ein Bootsunfall. Eine Sechsjährige kam damals bei Gössendorf ums Leben. Sie war mit ihren Eltern und ihrer Schwester (8) auf einem ausgeborgten Tretboot unterwegs, als dieses – vermutlich aufgrund eines Lecks – zu sinken begann. Die Achtjährige konnte gerade noch von ihrem Vater gerettet werden, sie wurde am Ufer reanimiert. Die afghanische Familie konnte nicht schwimmen.
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