Nord-Stream-Sabotage
Polen will Verdächtigen noch nicht ausliefern
Jener Ukrainer, dem vorgeworfen wird, die Anschläge auf die Ostsee-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 im Jahr 2022 koordiniert zu haben, wird vorerst nicht nach Deutschland ausgeliefert und bleibt daher in polnischer Haft.
Der Taucher Wolodymyr S. war vergangenen Dienstag in der Nähe von Warschau gestellt worden. Ein Gericht hatte zunächst eine siebentägige Haft angeordnet. Die Verteidigung kündigte an, sich gegen eine Überstellung nach Deutschland zu wehren. Sie argumentierte, die Vollstreckung des europäischen Haftbefehls sei angesichts des russischen Krieges in der Ukraine unzulässig.
Weitere 40 Tage Haft
Ein polnisches Gericht ordnete am Montag an, dass der Mann für weitere 40 Tage in Polen in Haft bleiben müsse. In dieser Zeit soll über das Ausliferungsansuchen der deutschen Behörden entschieden werden.
Im August hatte die deutsche Bundesanwaltschaft bereits die Festnahme eines Ukrainers in Italien erwirkt, der ebenfalls an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen sein soll. Der Beschuldigte Serhii K. soll laut der Bundesanwaltschaft der Koordinator des Sabotage-Kommandos gewesen sein. Mitte September ordnete ein italienisches Gericht seine Auslieferung nach Deutschland an. K. wehrt sich gerichtlich dagegen.
Deutsche Ermittler fahnden nach ukrainischer Gruppe
Die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee waren für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden. Am 26. September 2022 – sieben Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine – wurden sie durch Sprengsätze schwer beschädigt. Die deutschen Ermittler gehen davon aus, dass eine ukrainische Gruppe bestehend aus mehreren Männern und einer Frau für die Explosionen an den Pipelines verantwortlich war.
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