Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu übt scharfe Kritik an europäischen Spitzenpolitikern, die seiner Ansicht nach im Kampf gegen den islamistischen Terror „Schwäche“ zeigen und die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas sogar „belohnen“.
Einige europäische Staaten hätten „im Grunde dem palästinensischen Terrorismus und radikalen islamistischen Minderheiten in ihrer Mitte nachgegeben“, sagte er am Sonntag in einem Interview mit dem Nachrichtensender Euronews und bezog sich damit auf die jüngste Anerkennung eines palästinensischen Staates durch führende westliche Länder wie Frankreich, Großbritannien, Belgien und Kanada. Das sei „die ultimative Belohnung für die Hamas“ gewesen, „nachdem sie das größte Massaker an Juden seit dem Holocaust verübt hat“.
„Steht auf und bekämpft den Terror“
„Darum ist Europa im Grunde irrelevant geworden – es hat enorme Schwäche gezeigt“, sagte der israelische Regierungschef weiter. In Abwandlung eines Zitats, das dem früheren britischen Premierminister Winston Churchill mit Blick auf die Beschwichtigungspolitik gegenüber Adolf Hitler zugeschrieben wurde, sagte Netanyahu: „Füttere das Krokodil nicht, denn nachdem es Israel oder ein anderes Land, das sich ihm in den Weg stellt, verschlungen hat, wird es auch dich angreifen.“ Er sagte weiter: „Wenn ihr den Terror bekämpfen wollt, steht auf und bekämpft ihn entschieden, kapituliert nicht vor seinen Forderungen.“
Anders als europäische Politiker habe US-Präsident Donald Trump einen „realistischen Friedensplan vorgestellt, der terroristische Elemente ausschaltet“. Er hoffe auf ein Umdenken in Europa, wo es schon kurz nach dem Massaker am 7. Oktober 2023 Massendemonstrationen gegeben habe, auf denen Hamas-Unterstützung gezeigt worden sei.
Trump droht Hamas mit „vollständiger Auslöschung“
Zu den neuen Waffenruhe-Gesprächen in Ägypten am Sonntag und Montag sagte Netanyahu, sollte die Hamas wirklich der Freilassung der Geiseln zustimmen, „dann könnte dies in der Tat der Anfang des Kriegsendes sein“. Jeder verstehe, „dass die Herrschaft der Hamas am Ende ist“. Die Terrororganisation dürfe nicht zurückkehren, „um Gaza zu regieren, seine Bevölkerung mit ihrem Terrorregime zu quälen und Israel mit Raketen zu terrorisieren“.
Knapp vor dem Beginn neuer Verhandlungen über eine Geisel-Freilassung im Gazastreifen hatte Trump der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas mit ihrer Auslöschung gedroht. Ihr drohe die „vollständige Vernichtung“, sollte sie an der Macht festhalten, sagte Trump am Sonntag dem Sender CNN.
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