Schon dritter Fall

Rätselhaftes Virus: Erneut Todesopfer in Bayern

Ausland
02.10.2025 16:41

Ein rätselhafter Todesfall sorgt in Bayern für Aufsehen: Erneut ist ein Mensch an einer Infektion mit dem seltenen Bornavirus gestorben. Der 57-Jährige aus dem Landkreis Tirschenreuth verstarb im Bezirksklinikum Regensburg, wie der Landkreis am Donnerstag mitteilte. Die Behörden versuchen nun, den Infektionsweg nachzuvollziehen – bislang ohne Erfolg.

Wie das Landratsamt erklärte, sei das Gesundheitsamt derzeit mit der Klärung der Ansteckungsquelle befasst. Weitere Einzelheiten über die betroffene Person wurden nicht veröffentlicht. Der Fall reiht sich in eine Serie von Todesfällen ein: Erst im Sommer waren zwei Männer aus dem oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm nach einer Bornavirus-Infektion gestorben.

Zwischen Tirschenreuth und Pfaffenhofen liegen rund 200 Kilometer; ein direkter Zusammenhang zwischen den Fällen ist bislang nicht bekannt.

Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt vermutlich durch Einatmen von kontaminiertem ...
Die Übertragung des Virus auf den Menschen erfolgt vermutlich durch Einatmen von kontaminiertem Staub, Bisse oder Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln.(Bild: PIC by Femke - stock.adobe.com)

Nicht klar, wie Virus genau übertragen wird
Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ist das sogenannte Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) vor allem in Teilen Bayerns, Sachsen-Anhalts und im Nordwesten Brandenburgs bei Feldspitzmäusen verbreitet. Diese Tiere gelten als natürliches Reservoir: Sie scheiden das Virus über Kot, Urin, Speichel oder ihre Haut aus, ohne selbst zu erkranken.

Menschen können sich durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen anstecken – der genaue Übertragungsweg ist allerdings noch ungeklärt.

Infektion endet oft tödlich
Das Virus ist schon seit Jahrhunderten als Tierseuche bekannt. Erst 2018 wurde es als Ursache schwerer Gehirnentzündungen beim Menschen identifiziert. Eine Infektion verläuft oft schwer und endet in vielen Fällen tödlich.

Die Behörden raten deshalb zu besonderer Vorsicht: Spitzmäuse sollten von Wohnräumen ferngehalten werden, Tierfutter sollte nicht im Freien stehen. Wenn Hauskatzen eine tote Spitzmaus ins Haus bringen, empfehlen Experten, den Kadaver zunächst mit Reinigungsmitteln zu besprühen und nur mit Gummihandschuhen, Schutzbrille und Maske zu entsorgen.

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