Für Raketenangriffe

USA wollen Ukraine mit Geheimdienstinfos versorgen

Außenpolitik
02.10.2025 07:40

Bislang schloss die US-Regierung eine Versorgung der Ukraine mit Langestreckenwaffen aus. Doch offenbar vollzieht Washington nun eine Kehrtwende. Neben der Lieferung von Tomahawk-Raketen wird einem Medienbericht zufolge auch die Bereitstellung von US-Geheimdienstinfos für Angriffe tief ins Innere Russlands in Erwägung gezogen.

Dies berichtet zumindest das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf US-Regierungsvertreter. Der Fokus liegt demnach auf der russischen Energieinfrastruktur. „Wir warten auf eine schriftliche Bestätigung aus dem Weißen Haus, bevor wir nachrichtendienstliche Informationen weitergeben“, zitiert das US-Blatt einen hochrangigen Beamten. Dem Vernehmen nach erging auch ein Appell an andere NATO-Verbündete, Kiew ebenfalls in diesem Bereich zu unterstützen.

Test einer Tomahawk-Rakete
Test einer Tomahawk-Rakete(Bild: APA/EPA/US NAVY/KENNETH MOLL)

Ukraine-Beauftragter: „Nutzt die Fähigkeit, tief zuzuschlagen“
Erst vor wenigen Tagen hatte Ukraine-Beauftragte Keith Kellogg auf die Frage, ob US-Präsident Donald Trump Angriffe mit US-Langestreckenwaffen genehmigt habe, mit „Ja“ beantwortet. Kellogg sagte ferner zu dieser Option für die Ukraine: „Nutzt die Fähigkeit, tief zuzuschlagen. So etwas wie sichere Rückzugsorte gibt es nicht.“ Vizepräsident JD Vance sagte seinerseits auf Fox News, die US-Regierung berate derzeit darüber, ob der Ukraine Marschflugkörper des Typs Tomahawk geliefert werden sollten. Trump werde in dieser Frage die „finale Entscheidung“ treffen. Diese Marschflugkörper können je nach Modell Ziele in einer Entfernung von 1300 bis 2500 Kilometern erreichen.

Kreml: „Es gibt keine magische Waffe“
Der Kreml erklärte am Montag, dass die mögliche Lieferung von Tomahawks oder anderer Waffen an die Ukraine keinen Einfluss auf die Lage „an der Front“ haben werde. Es gebe „kein Wundermittel, dass die Situation an der Front zugunsten des ukrainischen Regimes verändern kann“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Es gibt keine magische Waffe. Ob es Tomahawks oder andere Raketen sind, sie werden die Dynamik nicht verändern können.“

Zu den Geheimdienstinformationen aus Washington merkte Peskow am Donnerstag an: „Die USA versorgen die Ukraine bereits regelmäßig mit Geheimdienstinformationen. Das ist offensichtlich.“

Zuletzt waren Trumps Bemühungen um eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg ins Stocken geraten. Er reagierte darauf ungehalten und sagte überraschend, die Ukraine könne ihr ursprüngliches Gebiet zurückerobern – allerdings ohne eine umfangreichere US-Hilfe anzukündigen. Zuvor hatte Trump immer wieder gefordert, die Ukraine müsse zu Gebietsabtretungen bereit sein. Allerdings hatte er auch davor immer wieder Kurswechsel im Ukraine-Krieg vorgenommen.

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