Auch in der zweiten Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft und Regierung zu den Gehältern im öffentlichen Dienst ist es zu keiner Einigung gekommen. „Das Angebot der Dienstgeberseite war ungenügend“, betonte die Gewerkschaft.
„Naturgemäß ist man im Moment noch sehr weit auseinander“, meinte der Vorsitzende der Beamtengewerkschaft (GÖD) Eckehard Quin nach der ersten Gesprächsrunde. Wie viel die Regierung geboten hat, sagte er nicht.
„Konstruktiv, aber inhaltlich divergent“
Gut zwei Stunden war man am Dienstagvormittag in einer Außenstelle des Bundeskanzleramts zusammengesessen, ohne sich wesentlich näherzukommen. Der GÖD-Chef nannte die Verhandlungen zwar konstruktiv, jedoch auch „inhaltlich divergent“.
Pröll sieht „harte, intensive Verhandlungen“
Auch nicht allzu zufrieden klang die Regierungsseite. Beamtenstaatssekretär Alexander Pröll (ÖVP) sah „harte, intensive Verhandlungen“ und meinte: „Ich hoffe, dass wir eine Einigung finden können.“
„Der Weg ist noch länger“
Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) sah schwierige Positionen, da die Ausgangslage schwierig sei. Für die NEOS stellte deren Hauptverhandlerin Martina von Künsberg Sarre klar, dass man wohl mit keinem baldigen Abschluss rechnen kann: „Der Weg ist noch länger.“
Vereinbart wurde jedenfalls, dass man weitere Gespräche führen will. Wann die nächste Runde stattfindet, wurde offiziell nicht kommuniziert. Insidern zufolge dürfte man aber Anfang kommender Woche wieder zusammenkommen.
Schwierige Ausgangsposition
Die Ausgangsposition bei den heurigen Verhandlungen ist außerordentlich schwierig. Denn eigentlich verfügt die Gewerkschaft bereits über einen auch noch gesetzlich abgesicherten Gehaltsabschluss, da man sich im Vorjahr darauf verständigt hat, für 2026 um 0,3 Prozent über der Inflation abzuschließen. Angesichts der tristen Budgetsituation hat die Regierung die Gewerkschaft jedoch ersucht, das Paket aufzuschnüren und nochmals in Verhandlungen einzutreten. Vorige Woche erklärte sich die Belegschaftsvertretung dann zu Gesprächen bereit.
Anfangseuphorie verflogen
Dies wurde von den Regierungsvertretern am Dienstag auch ausgesprochen gewürdigt, Pröll sah gar einen „historischen Moment“, Marterbauer ein Wiederaufleben der Sozialpartnerschaft. Eine Einigung scheint dennoch in weiter Ferne. Klar ist, dass wohl ein Abschluss über die kommenden drei Jahre angepeilt wird. Denn die Gewerkschaft war nur unter der Prämisse verhandlungsbereit, dass bei einem Nachgeben für 2026 die eingepreisten Nulllohnrunden 2027 und 2028 vom Tisch müssen.
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.