Dank Michael Gregoritsch fahren wir zur WM! Nach dem wichtigsten Tor seiner Karriere griff sich „Gregerl“ erst einmal an den Bauch und präsentierte eine Hautfalte. Der 31-Jährige hatte von seinen ÖFB-Kollegen zuletzt offenbar etwas zu hören bekommen.
„Manchmal ist es nicht immer nur wichtig, wie hoch der Fettwert ist“, betonte Gregoritsch mit einem Grinsen, nachdem er Österreich am Dienstagabend zu einem 1:1 gegen Bosnien und damit erstmals nach 28 Jahren zu einer Fußball-WM geschossen hatte.
Der Steirer war zuletzt seiner Form hinterhergelaufen. Bei Bröndby ist er nach seinem Sommertransfer nur noch Teilzeitkraft. Seinen Wert für das Nationalteam hat der Sohn des früheren U21-Teamchefs Werner Gregoritsch aber einmal mehr unter Beweis gestellt.
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Der Stürmer, mit damals 15 Jahren und 361 Tagen immer noch jüngster Torschütze der heimischen Bundesliga-Geschichte, hält mittlerweile bei 23 Länderspiel-Toren – viele davon in wichtigen Partien wie bei der EM 2021 gegen Nordmazedonien (3:1) oder im EM-Achtelfinale 2024 gegen die Türkei (1:2). Der Treffer zum 1:1 im WM-Quali-Showdown gegen Bosnien aber schlägt alles. „Das ist der schönste Tag meines Fußballer-Lebens. Das wird mir immer bleiben“, meinte Gregoritsch.
Nicht der „spektakulärste Spieler“
„Meine Karriere war immer so, so, so, so“, zeigte Gregoritsch mit der Hand gestikulierend eine Wellenbewegung. „Und nie war ich irgendwie ganz weg.“ Das sei nicht als Ansage zu verstehen. „Aber ich habe in meiner ganzen Karriere immer an mich geglaubt. Ich bin nicht der spektakulärste Spieler, ich bin einer der langsamsten Spieler. Aber trotzdem bin ich schon ewig da irgendwie. Und ich habe viele gesehen, die gekommen sind und wieder gegangen sind. Und viele, die mit mir diesen Weg mitgegangen sind. Und das ist so, so schön.“
Ich bin nicht der spektakulärste Spieler, ich bin einer der langsamsten Spieler. Aber trotzdem bin ich schon ewig da irgendwie.
Michael Gregoritsch
Gregoritsch hatte nach der EM 2016 im ÖFB-Team debütiert. Die Vorfreude auf die erste WM ist groß. „Das ist das Größte, was man je erleben kann als Fußballer“, meinte der langjährige Deutschland-Legionär. 1998 in Frankreich war Österreich zuletzt beim Weltturnier vertreten. „98 Prozent von uns haben es nicht miterlebt, weil wir zu jung waren, das zu schauen. Oder wir waren nicht auf der Welt“, sagte Gregoritsch über sich und seine Teamkollegen. „Jetzt haben wir es geschafft. Hoffentlich dauert es beim nächsten Mal nicht so lange.“
Lob von Rangnick und Kollegen
Die aktuelle Generation habe sich für drei der jüngsten vier Großereignisse qualifiziert, erinnerte Gregoritsch. Er hat einen entscheidenden Teil dazu beigetragen. „Es ist ein besonderer Fall, wenn man überlegt, wie viele wichtige Tore er für uns geschossen hat, auch wenn er bei seinem Verein nicht viel spielt“, meinte Teamchef Ralf Rangnick. „Es zeigt auch, wie wichtig es ist, so einem Spieler trotzdem Vertrauen zu schenken. Es freut mich unbändig für ihn.“
Auch seine Kollegen gönnen es dem Angreifer. „Er ist immer da, er gibt immer alles“, sagte Bayern-München-Ass Konrad Laimer über Gregoritsch. „Ich bin immer froh, wenn es Leute gibt, die so viel investieren, die so viel Herz, Leidenschaft und alles Mögliche reinstecken, dass die dann mit so etwas belohnt werden.“ Gregoritschs Treffer in der 77. Minute löste eine wahre Ekstase auf der ÖFB-Bank aus. „Diese Emotionen sind das Beste, was man haben kann. Deswegen hab ich diesen Sport Fußball schon immer so geliebt“, erklärte der Goldtorschütze.
Für die bevorstehende WM will er auch die Medien ins Boot holen. „Wenn wir alle nächstes Jahr im Flieger sitzen nach Amerika, dann haben wir einmal mindestens drei Weltmeisterschaftsspiele“, sagte Gregoritsch zu den anwesenden Journalisten. „Das ist ja tausendmal lustiger, als wir sitzen hier in irgendeinem beschissenen Garten und verstecken uns vor den Leuten, weil wir es nicht geschafft haben.“
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