Regierung und Gewerkschaft eröffneten am Dienstag die heiklen Verhandlungen rund um die Beamtengehälter. Bundeskanzler Christian Stocker will mit einem Eingriff in die Lohnerhöhungen die Lohn-Preis-Spirale brechen. Mit einer schnellen Einigung wird nicht gerechnet.
Unter angespannter Stimmung sind Dienstagmittag die Beamtengehaltsverhandlungen gestartet. Die Regierung will angesichts der Budgetnot die bereits beschlossene Gehaltsanpassung für 2026 wieder aufschnüren, Kanzler Christian Stocker auch dadurch die Lohn-Preis-Spirale der letzten Jahre brechen. Die schwierige Situation hat ihre Wurzel im Vorjahr, als die Gewerkschaft für 2025 einen Abschluss von 3,5 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte unter der Teuerung billigte, sich dafür aber gesetzlich zusichern ließ, dass dieser Verlust kommendes Jahr wieder aufgeholt wird.
Ein Prozent entspricht 190 Millionen Euro
Nunmehr braucht die Regierung aber Geld und appelliert an die Gewerkschaft, an der Budgetkonsolidierung mitzuwirken. Zur Verdeutlichung: ein Prozent Plus für die Beamten kostet laut Schätzungen in etwa 190 Millionen Euro. Der wirtschaftsliberale Thinktank Agenda Austria warnt einmal mehr vor zu großzügigen Abschlüssen im öffentlichen Bereich.
„Der Staat hat die Lohnführerschaft übernommen, das ist gefährlich, weil wir uns damit aus den Märkten preisen und unseren Wohlstand gefährden. Selbst eine Nulllohnrunde für 2026 käme die Bürger teurer, wenn im Gegenzug die öffentlich Bediensteten 2027 und 2028 eine Inflationsabgeltung bekämen“, so Ökonom Hanno Lorenz. Mit einer Einigung ist dem Vernehmen nach nicht vor Oktober zu rechnen.
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