Politiker an Bord

Gaza-Hilfsflotte setzt Reise nach Angriff fort

Außenpolitik
25.09.2025 20:16

Nach Drohnenangriffen auf sie hat die Gaza-Hilfsflotte „Global Sumud Flotilla“ ihre Fahrt wieder fortgesetzt. Die Besatzung teilte mit, sich von Israel nicht einschüchtern zu lassen. Ziel sei es, die Blockade Israels zu durchbrechen.

„Wir werden unsere Bemühungen nicht einstellen, bis der Völkermord gestoppt ist. Wir fordern die Regierungen auf, Druck auszuüben, um die Gewalt zu beenden“, sagte Nkosi Zwelivelile Mandela, Enkel des verstorbenen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela, der sich an Bord der Flottille befindet. Teil der Besatzung sind unter anderem auch zwei italienische Parlamentarier aus der Opposition und zwei italienische EU-Mandatare. Gemeinsam wollen sie auf dem Seeweg Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen.

Wie berichtet, wurde die Flotte in der Nacht auf Mittwoch südlich von Kreta mit Drohnen, Schallbomben, Reizgas und unbekannten Substanzen eingesetzt. Dabei wurden Boote beschädigt, Verletzte gab es nicht. Italiens Regierung schickte eine Fregatte zur Hilfe, um die Sicherheit der Passagierinnen und Passagiere zu gewährleisten. „Man muss sich des Risikos bewusst sein, dem man sich aussetzt – unabhängig davon, ob man etwas Gutes tun möchte: Es besteht die Möglichkeit einer Reaktion, sobald die Flotille die internationalen Gewässer verlässt und in die Hoheitsgewässer eines anderen Staates eintritt, der diese Flottillen-Operation beinahe als feindlichen Akt betrachtet“, sagte Italiens Verteidigungsminister Guido Crosetto.

Die Gaza-Flotilla
Die Gaza-Flotilla(Bild: EPA/Quique Garcia)
Aktivistinnen und Aktivisten einer früheren Mission
Aktivistinnen und Aktivisten einer früheren Mission(Bild: EPA/ORIETTA SCARDINO)

Wer dahinterstecken dürfte
Die italienische Hilfsorganisation Emergency bemerkte ein Militärflugzeug, das über dem Gebiet im Mittelmeer flog, wo sich die „Global Sumud Flotilla“ befand. „Aufgrund der Nummern und des Wappens auf dem Rumpf könnte es sich um ein israelisches Flugzeug handeln“, hieß es.

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat nach dem Drohnenangriff zu mehr Verantwortungsbewusstsein aufgerufen - allerdings nicht die israelischen Behörden, sondern die Aktivistinnen und Aktivisten selbst. Es sei unnötig, das eigene Leben zu riskieren, um Hilfsgüter in ein Kriegsgebiet zu bringen, wenn der Staat selbst in der Lage sei, diese „schnell und sicher“ zu liefern. „Ich appelliere an alle, besonders an die italienischen Abgeordneten, Verantwortung zu übernehmen“, sagte die Politikerin am Mittwochabend. 

Zwischenstopp in Zypern
Außenminister Antonio Tajani arbeite derzeit an einem Vermittlungsvorschlag. Die Hilfsgüter für die Menschen im Gazastreifen sollen demnach zunächst nach Zypern geliefert und von dort an das Lateinische Patriarchat von Jerusalem übergeben werden, die die Verteilung übernehmen sollen. „Dieser Vorschlag hat die Zustimmung der Regierungen von Zypern, Israel und natürlich Italiens. Wir warten nun auf eine Antwort der Flottille.“

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