Schutz für Aktivisten
Flottille attackiert: Italien schickt Kriegsschiff
Nach dem Angriff mit Drohnen auf die Gaza-Hilfsflotte „Global Sumud Flotilla“ in der Nacht auf Mittwoch hat sich nun Italien zu Wort gemeldet – und schickt umgehend eine Fregatte zur Hilfe, um die Sicherheit der Passagiere zu gewährleisten.
Laut Augenzeugen wurden Drohnen, Schallbomben, Reizgas und unbekannte Substanzen eingesetzt. Verletzte gab es nicht, jedoch wurden mindestens zwei Boote beschädigt. Eine Aktivistin sprach von „15 oder 16 Drohnen“ und insgesamt elf Attacken.
Keine Schäden Boot festgestellt
Die halbamtliche griechische Nachrichtenagentur ANA berichtete unter Berufung auf die Küstenwache, ein Patrouillenboot der europäischen Grenzschutzagentur Frontex habe den Vorfall überprüft und keine Schäden festgestellt. Die Ermittlungen laufen.
Die italienische Sprecherin der Flottille, Maria Elena Delia, bestätigte den Angriff in den sozialen Netzwerken und erklärte: „Die Angriffe gefährden das Leben der Menschen an Bord. Was hier passiert, ist von beispielloser Schwere, denn es geschieht in internationalen Gewässern – völlig illegal.“ An Bord befinden sich auch zwei italienische Abgeordnete der linken Opposition.
Italien schickt Kriegsschiff
Italiens Außenminister Antonio Tajani forderte von Israel die Einhaltung des Völkerrechts und die Sicherheit aller Beteiligten. Militäroperationen müssten mit größtmöglicher Vorsicht durchgeführt werden, sagte er am Rande der UNO-Generalversammlung in New York.
Verteidigungsminister Guido Crosetto genehmigte den Einsatz der Mehrzweckfregatte Fasan, die sich nördlich von Kreta auf Patrouille befand und nun in das Gebiet unterwegs ist, um im Notfall Rettungsmaßnahmen durchzuführen. Er sprach von einem „aufs Schärfste zu verurteilenden Angriff“ und betonte, dass auch Protestaktionen in einer Demokratie geschützt werden müssten, sofern sie völkerrechtskonform und gewaltfrei sind.
Flottille mit Ziel Gaza
Die „Global Sumud Flotilla“ will Gaza mit humanitärer Hilfe erreichen und die israelische Blockade herausfordern. Bereits zwei ähnliche Versuche waren im Juni und Juli von Israel gestoppt worden. Auch am 9. September war es zu einem Vorfall vor der tunesischen Küste gekommen.
Die Aktivisten erklärten, sie transportierten ausschließlich Hilfsgüter und stellten „für niemanden eine Bedrohung dar“. Am Dienstag hatte die Flottille den Vorschlag abgelehnt, ihre Ladung im israelischen Hafen Ashkelon zu entladen. In einer Mitteilung hieß es, Israels Vorgehen zeige nicht das Ziel, humanitäre Hilfe zu erleichtern, sondern vielmehr, sie zu kontrollieren, zu verzögern oder zu verweigern.
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