Koralmbahn-Eröffnung

Tickets, Airport, Engstelle: Es bleiben Baustellen

Steiermark
26.09.2025 08:00

Noch 79 Tage bis zur Eröffnung der Koralmbahn. Es ist ein Jahrhundertprojekt für den Süden Österreichs. Doch auch nach der Freigabe warten noch „Baustellen“ – von der leidigen Ticket-Frage über den Flaschenhals zwischen Graz und Bruck bis hin zum nicht realisierten Flughafen-Halt. 

Es kann in den Wortmeldungen von Politikern und Bahnverantwortlichen gar nicht genug Superlative für die Koralmbahn geben. Und tatsächlich ist die neue Strecke zwischen der Steiermark und Kärnten inklusive Mega-Tunnel historisch und soll dem Süden Österreichs Aufschwung verleihen.

Doch auch nach der Eröffnung am 14. Dezember bleiben noch „Baustellen“ rund um die neue Bahn. Die wohl bekannteste ist der fehlende unterirdische Halt beim Flughafen Graz. Warum er nicht realisiert wird, darüber gehen die Legenden auseinander – immer wieder wird ja Widerstand des einstigen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider kolportiert.

(Bild: Krone KREATIV)

Grundsätzlich sind die technischen Voraussetzungen gegeben, eine nachträgliche Errichtung wäre aber mit hohen Kosten verbunden. Steirische Wirtschaftsvertreter drängen seit Jahren darauf, ebenso die Landespolitik. FPÖ-Verkehrslandesrätin Claudia Holzer hat Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) ersucht, nochmals auf die ÖBB einzuwirken: „Um den Wirtschaftsstandort im Großraum Graz weiter zu stärken, ist es von immenser Wichtigkeit, dass die Anbindung des Flughafens nicht nur über die Südbahn, sondern auch über die Koralmbahn gegeben sein sollte.“

„Kapazitäten reichen langfristig nicht“
Durch die Koralmbahn steigt auch auf der Strecke von Graz nach Wien das Zugaufkommen beträchtlich. Mit Eröffnung der Semmeringbahn Ende 2029 folgt der nächste Schub. Zu einem Flaschenhals wird zusehends der Abschnitt von Graz nach Bruck. „Die Kapazitätsgrenze ist noch nicht erreicht. Wir wissen aber, dass die Kapazitäten langfristig nicht ausreichen werden“, heißt von den ÖBB.

Die Strecke soll daher auf vier Gleise ausgebaut werden, die Planungen dafür sollen in naher Zukunft starten. Im Projekt inkludiert sind ein Nahverkehrsknoten in Graz-Gösting, eine Optimierung des Grazer Hauptbahnhofs und dessen Nordeinfahrt. Als Kosten wurden zuletzt 4,4 Milliarden Euro angegeben! Koralmbahn-Projektleiter Klaus Schneider könnte das neue Mega-Vorhaben in den nächsten Jahren bis zu seiner Pensionierung noch auf Schiene bringen.

„Klimaticket Süd“ scheitert am Geld
Eine kurzfristigere Lösung ist in der leidigen Ticket-Causa gefragt. Zur Erinnerung: Das steirische sowie das Kärntner Klimaticket gilt nur bis zum jeweils letzten Bahnhof im Bundesland, nicht aber im Koralmtunnel. Ein von der Landespolitik gewünschtes gemeinsames „Klimaticket Süd“ scheitert an den Zusatzkosten in Millionenhöhe, die weder die ÖBB noch die zwei Bundesländer übernehmen wollen. So bleibt regelmäßigen Pendlern wohl nur das Österreich-Klimaticket, das ab Jänner 1400 Euro kostet.

Das Klimaticket Steiermark gilt nicht im Koralmtunnel.
Das Klimaticket Steiermark gilt nicht im Koralmtunnel.(Bild: Jauschowetz Christian)

Ausgenommen sind, wie berichtet, Schüler und Lehrlinge: Ihr Top-Ticket-Steiermark gilt auch im Tunnel, also über die Bundesländergrenze hinweg. Das ist allerdings keine neue Lösung, sondern es werden geltende Bestimmungen fortgesetzt, heißt es beim Land Steiermark. 

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