Millionen in Gefahr

„Lebensader“ Ganges verliert dramatisch an Wasser

Wissenschaft
23.09.2025 08:30

Der mehr als 2500 Kilometer lange Ganges führt laut einer neuen Studie deutlich weniger Wasser. Dies gefährdet die Wasser- und Ernährungssicherheit von mehr als 600 Millionen Menschen.

Forschende berichten im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS), der Rückgang der Abflussmenge zwischen 1991 und 2020 sei „für das vergangene Jahrtausend beispiellos“.

Betroffen wäre die Versorgung von mehr als 600 Millionen Menschen im Einzugsgebiet.

Der Ganges entspringt im Himalaya, durchfließt größtenteils indisches Territorium und mündet im ...
Der Ganges entspringt im Himalaya, durchfließt größtenteils indisches Territorium und mündet im Golf von Bengalen. Dabei fließt er durch eine der fruchtbarsten und am dichtesten besiedelten Regionen der Welt. Der Strom wird von den Hindus als heilig verehrt.(Bild: AFP/DIBYANGSHU SARKAR)
  • Als Ursachen nennt die Studie ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. „Die beobachteten Veränderungen des Abflusses im Ganges-Einzugsgebiet hängen mit den Klimaveränderungen und Eingriffen der Menschen zusammen“, heißt es.
  • Klimawandel, schrumpfende Gletscher, veränderte Niederschläge und zunehmende Nutzung durch Landwirtschaft und Städte schwächen den Fluss. 

Untersuchungen umspannen 1300 Jahre

  • In der Studie rekonstruierte das Team aus Klimamodellen die Wassermengen des Flusses der vergangenen 1300 Jahre. Demnach fielen die Folgen von Trockenheiten seit den 1990er Jahren um 76 Prozent intensiver aus als etwa bei einer Dürre im 16. Jahrhundert – dem nächststärksten Vergleichswert.
  • Die Abschwächung des Sommermonsuns, die auf die Erwärmung des Indischen Ozeans sowie auf menschengemachte Schadstoffemissionen zurückzuführen sei, trug demnach zum Rückgang der Abflussmenge bei. Auch eine verstärkte Grundwasserentnahme habe Anteil daran.
  • Besonders niedrige Wasserstände am mittleren und unteren Lauf des Ganges seien etwa zwischen 2015 und 2017 registriert worden. Dadurch seien die Trinkwasserversorgung, die Stromerzeugung, Bewässerung und Schifffahrt beeinträchtigt und die Probleme der bereits belasteten Grundwasserspeicher vergrößert worden. Über 120 Millionen Menschen waren davon betroffen.
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