Die Verhandler der Metallbranche sind wie erwartet sehr rasch zu einem KV-Ergebnis gelangt. Bereits in der ersten Lohnrunde konnte ein „Krisenabschluss“ verkündet werden. Angesichts der hohen Inflation war die Gewerkschaft ohne konkrete Lohnforderung in die Verhandlungen gestartet.
„Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben daher bei den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 200.000 Beschäftigten der Metallindustrie auf zügige Verhandlungen und einen raschen Abschluss gedrängt. Dies ist gelungen. Die Gewerkschaften konnten am 22. September einen Lohn- und Gehaltsabschluss mit allen sechs Arbeitgeberverbänden der Metallindustrie erzielen“, hieß es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
Zwei Kaufkraftsicherungsprämien in Höhe von insgesamt 1000 Euro – in zwei Tranchen zu je 500 Euro für Beschäftigte, Lehrlinge erhalten grundsätzlich einmalig 250 Euro.
Ab 1. November 2026 steigen die KV-Löhne und -Gehälter um 2,1 Prozent. Die Ist-Einkommen werden um 1,9 Prozent erhöht. Die Lehrlingseinkommen und die Zulagen steigen um 2,1 Prozent. Aufwandsentschädigungen steigen um 2,1 Prozent. Die Zulage für Nachtarbeit bzw. für die dritte Schicht wird um 7,01 Prozent erhöht.
Arbeitnehmer: „Wir konnten Nulllohnrunden verhindern“
„Mit dem Krisenabschluss für zwei Jahre konnten wir Nulllohnrunden verhindern und die Kaufkraft der Beschäftigten sichern. Wir haben angesichts der dramatischen Situation gemeinsam mit unseren Sozialpartnern Verantwortung übernommen. Planbarkeit und Sicherheit für Beschäftigte sowie für Betriebe sind jetzt das Wichtigste“, hielten die beiden Chefverhandler Reinhold Binder und Mario Ferrari am Montagabend fest. In den vergangenen Jahren war es üblich, dass die Gewerkschaft am ersten Tag sagt, wie viel Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung sie fordert.
Wirtschaftskammer: „Entlastung für Betriebe wie Beschäftigte“
Der Obmann der Metalltechnischen Industrie, Christian Knill, meinte nach dem Abschluss: „Wir bleiben mit dem nachhaltigen Teil deutlich unter der europäischen Inflation. Damit besteht die Hoffnung, dass sich die österreichische Metallindustrie im europäischen Wettbewerb nicht weiter verschlechtert.“ Für WKÖ-Präsident Harald Mahrer bringen die moderate Lohnanpassung und die Einmalzahlungen „nun dringend benötigte Planungssicherheit und Entlastung für Betriebe wie Beschäftigte“.
Die Industriellenvereinigung – die bei den KV-Verhandlungen nicht am Tisch sitzt – lobte den schnellen Kompromiss. „Die Verhandler haben in einer schwierigen Situation rasch einen tragbaren Kompromiss erzielt, der die Herausforderungen der Unternehmen berücksichtigt und Planbarkeit schafft“, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer.
Der neue Kollektivvertrag gilt für rund 200.000 Beschäftigte. Parallel dazu verhandelt im Bahnsektor die Gewerkschaft vida für etwa 55.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei 92 Unternehmen.
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