Ein Wildtier-Monitoring zeigt auf, wie der lange Zeit als ausgestorben gegoltene Luchs sich wieder einen Lebensraum im Ländle schafft. Wünschenswert wäre es aber, wenn die Population noch größer werden würde.
Der Luchs galt lange Zeit als ausgestorben, ist aber mittlerweile in Vorarlbergs Wälder zurückgekehrt und wieder Teil der heimischen Natur. Allerdings ist die Population sehr gering, wie ein Monitoring-Projekt des Landes bestätigt, das seit einigen Jahren die Entwicklung beobachtet. Aktuell sind in Vorarlberg nur sechs selbstständige Luchse nachgewiesen.
Wiedereinwanderung seit Jahrtausendwechsel
Nach der Ausrottung Mitte des 19. Jahrhunderts sind ab dem Jahrtausendwechsel erste Luchse aus der Schweiz eingewandert. Die Verbreitung in Vorarlberg umfasst vor allem den Rätikon und ist dort seit Jahren stabil. Einzelne Nachweise gab es auch im Montafon und im Mellental. Ein Anstieg der Population und eine konstante Ausbreitung des Luchses ist gegenwärtig nicht zu erkennen.
Entscheidend für das Überleben des Luchses ist, dass wir seinen Lebensraum erhalten und ihm seinen Platz in der Naturvielfalt zugestehen.
Daniel Leissing
Zaghaftes Vortasten in neue Gebiete
Im Jahr 2024 konnte erstmals seit mehreren Jahren keine Reproduktion nachgewiesen werden. Hoffnung für den Luchs in Vorarlberg macht aber, dass erneut eine Zuwanderung eines Luchses aus dem Kanton St. Gallen bestätigt werden konnte. Ebenso optimistisch stimmen Luchsnachweise, die von der Jägerschaft aus Regionen in Vorarlberg kommen, in denen bislang kein Vorkommen bekannt war. So zeigt ein Foto eines Luchses nördlich des Klostertals bei Bludenz zumindest Tendenzen, neue Gebiete zu besiedeln.
„Entscheidend für das langfristige Überleben des Luchses ist, dass wir seinen Lebensraum erhalten und ihm seinen Platz als Teil der Naturvielfalt zugestehen“, sagt der Ökologe Daniel Leissing, der das Monitoring-Projekt für das Land Vorarlberg betreut. Wer einen Luchs zu sehen bekommt, kann von echtem Glück sprechen, denn der Luchs ist eine sehr verborgen lebende, hauptsächlich nachtaktive Katze, die Menschen grundsätzlich meidet. Eine Gefahr für Waldbesucherinnen und -besucher geht von ihm übrigens nicht aus. Auch von Nutztieren hält er sich in der Regel fern. Zur Beute des Luchses zählen in Vorarlberg nämlich hauptsächlich Rehe und Gämsen.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.