
Ein neues Buch erzählt einen fast vergessenen, aber hochbrisanten Literaturstreit: den Plagiatsvorwurf gegen Bertolt Brecht, einen der bedeutendsten deutschen Dramatiker, Lyriker und Theatermacher des 20. Jahrhunderts.
Bis heute ist Bertolt Brecht einer der meistgespielten Dramatiker weltweit. Gleichzeitig ist er bis heute umstritten: Wegen seiner Nähe zum Kommunismus und wegen Vorwürfen, Ideen und Texte von Mitarbeitern übernommen zu haben. Denn einige Kritiker warfen Brecht Plagiate vor: Besonders im allseits bekannten Drama „Die Dreigroschenoper“ soll er sich dabei stark an Vorlagen von John Gay (The Beggar’s Opera) und anderen bedient haben, ohne das klar genug zu kennzeichnen. Ein neues Buch widmet sich diesem fast vergessenen Literaturskandal. Im Mittelpunkt steht dabei der Altösterreicher Karl Klammer, ein ehemaliger k.u.k. Dragoneroffizier, Übersetzer von Arthur Rimbaud und François Villon sowie Wegbereiter des Expressionismus im deutschen Sprachraum.
Der Autor Sedlaczek hat den Fall im Buch „Karl Klammer und der Plagiatsstreit mit Bertolt Brecht um die Dreigroschenoper“ erstmals fundiert recherchiert und lückenlos aufgearbeitet. Sein Buch zeigt nicht nur die Hintergründe des Streits, sondern auch Klammers außergewöhnliche Lebensgeschichte, die von der späten Monarchie über zwei Diktaturen bis in die 1950er Jahre reicht.
Besondere Brisanz erhält die Geschichte durch Klammers persönliche Verbindung zu Wien: Von den ersten Tantiemen der Dreigroschenoper kaufte er seiner Frau nämlich einen kleinen Weingarten in Grinzing, direkt vor ihrer Villa. Dieser wird heute von Weinbauer Fritz Wieninger bewirtschaftet.
Am Mittwoch, 17. September 2025, um 18.30 Uhr präsentiert der Wiener Publizist und Autor Robert Sedlaczek in der Villa Wertheimstein (Bezirksmuseum Döbling) das Buch: „Karl Klammer und der Plagiatsstreit mit Bertolt Brecht um die Dreigroschenoper“. Ab Sonntag, 21. September 2025, gibt es dazu auch eine passende Sonderausstellung, ebenfalls im Bezirksmuseum Döbling.
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