„Gerade jetzt“

Song Contest: Mikl-Leitner für Teilnahme Israels

Innenpolitik
13.09.2025 12:05

Immer mehr Länder sprechen sich derzeit bekanntlich dafür aus, dass Israel vom Eurovision Song Contest 2026 in Wien ausgeschlossen werden soll. Eine Gegenstimme kommt nun aus der Spitzenpolitik. Niederösterreichs ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner macht sich in der „Krone“ für eine Teilnahme Israels stark.

Die Front gegen eine Teilnahme Israels beim 70. Eurovision Song Contest von Wien wird breiter: Nachdem zuvor bereits Spanien und Irland einen Rückzug vom Bewerb in Aussicht gestellt hatten, sollte die zuständige European Broadcasting Union (EBU) Israel angesichts des Gazakrieges nicht ausschließen, zogen am Freitag die Niederlande nach.

„Unverrückbare Solidarität“
Gegenwind für die Kritiker und Unterstützung für Israel gibt es jetzt dafür aber aus der heimischen Spitzenpolitik. Niederösterreichs mächtige ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erklärt gegenüber der „Krone“: „Österreichs Platz ist immer an der Seite Israels. Das bedeutet nicht, dass man keine Kritik an der israelischen Regierung äußern darf – ja, sogar äußern muss, wenn Menschenrechte verletzt werden. Aber unsere Solidarität mit dem israelischen Volk ist und bleibt unverrückbar. Das ist unsere historische Pflicht.“

Johanna Mikl-Leitner kommt ein Ausschluss Israels beim Song-Contest nicht infrage.
Johanna Mikl-Leitner kommt ein Ausschluss Israels beim Song-Contest nicht infrage.(Bild: Krone KREATIV/Hans Leitner, GEORG HOCHMUTH)

Bei aller legitimen Kritik an der demokratisch gewählten Regierung Israels gelte laut Mikl-Leitner: „Ein Song Contest ohne Israel ist undenkbar. Erst recht, wenn halb Europa mit einem Boykott droht. Gerade dann, gerade in schwierigen Zeiten, hat Österreich Verantwortung zu übernehmen und an der Seite des israelischen Volkes zu stehen. Das sind wir ihnen schuldig. Da ist es mir lieber, Österreich trägt den Song Contest am Ende allein mit Israel aus als ohne Israel. Österreich hat Haltung zu zeigen.“

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Da ist es mir lieber, Österreich trägt den Song Contest am Ende allein mit Israel aus als ohne Israel. Österreich hat Haltung zu zeigen.

Johanna Mikl-Leitner

Und sie richtet einen Appell an die Europäische Rundfunkunion, den Forderungen nicht nachzugeben. 

Auch ORF-Chef für Teilnahme Israels
Zuvor hatte sich auch bereits ORF-Generaldirektor Roland Weißmann für eine Teilnahme Israels ausgesprochen. Die Entscheidung über eine Teilnahme liege aber zunächst bei Israels öffentlich-rechtlichem Fernsehsender Kan, meinte er. In dieser Position hatte der ORF-Stiftungsrat am Donnerstag dem Senderchef den Rücken gestärkt und einstimmig – bei vier Enthaltungen – eine Empfehlung an Weißmann ausgesprochen, diese Position weiter zu vertreten.

Kritik an Eklat
Kritik übt die Landeschefin auch an einem aktuellen Eklat. Die Münchner Philharmoniker und ihr designierter Chefdirigent Lahav Shani sind vom Flandern-Festival im belgischen Gent ausgeladen worden. „Begründet wurde die Ausladung damit, dass der in Tel Aviv geborene Lahav Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist“, teilten das Orchester und die Landeshauptstadt München am Mittwoch mit. Man sei entsetzt darüber, heißt es in Bayern. Und man ist es jedenfalls auch in Niederösterreich. Die Landeschefin will das berühmte Orchester nun in ihr Bundesland einladen.

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