Nur Lohnkosten schuld?

„Industrie muss nachdenken, wo ihre Fehler sind“

Oberösterreich
13.09.2025 11:20

Die Pensionsanpassungen für das kommende Jahr sind, wie berichtet, bereits fix, doch bei den anstehenden Lohnverhandlungen steht ein heißer Herbst bevor. Viele Wirtschaftstreibende warnen bereits vor überbordenden Abschlüssen, weil die hohen Lohnkosten ein Standortnachteil seien. Naturgemäß anders sieht das im „Krone“-Gespräch Andreas Stangl, Präsident der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich.

Den Verhandlern will der AK-Präsident zwar keine Ratschläge ausrichten, aber: „Ich möchte zu Bedenken geben: Nicht die Arbeitnehmer erhöhen die Preise, sondern die Unternehmer.“

Das Argument des Standortnachteils durch hohe Personalkosten lässt Stangl nicht gelten. Bei KTM etwa hätten Managementfehler die Insolvenz mitverursacht. „Klar ist, dass wir ein sehr schwieriges wirtschaftliches Umfeld haben“, so der AK-Präsident. „Nur ich glaube nicht, dass die Industrie sich freuen kann, wenn sie ihre eigenen Arbeitnehmer bluten lässt. Sie muss selber auch nachdenken, wo ihre Fehler sind.“

Die Metaller eröffnen traditionell die Verhandlungsrunden im Herbst.
Die Metaller eröffnen traditionell die Verhandlungsrunden im Herbst.(Bild: Wifi)

Verhandlungen starten am 22. September
Stangl sieht das Problem anderswo: „Es haben die falschen Leute das Geld“, meint er mit Verweis auf große Gewinne von Energiekonzernen. „Wir könnten ja auch sagen: Wo ist die Nulldividendenrunde?“

Eine Nulllohnrunde ist bei den anstehenden Verhandlungen aber wohl ohnehin ausgeschlossen. Den Anfang machen ab 22. September die Metaller – eine wichtige Sparte in Oberösterreich. Die Wirtschaftskammer listet mehr als 750 oberösterreichische Unternehmen in der Metallindustrie. 2024 stiegen die Mindestgehälter branchenübergreifend im Schnitt um 8,5 Prozent.

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