Chinas Präsident Xi Jinping hat am Mittwoch mit einer Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg nicht nur die militärische Stärke seines Landes, sondern auch eine gemeinsame Front mit Russland und Nordkorea gegen die USA und den Westen demonstriert. Dies sorgte nicht nur im Weißen Haus für Irritationen.
Denn es war das erste Mal, dass Xi gemeinsam mit Russlands Präsident Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un öffentlich auftrat. Pjöngjang pflegt auch zu Moskau enge Beziehungen und unterstützt den russischen Krieg in der Ukraine mit Soldaten. Kim war am Dienstag in Peking eingetroffen. Der Machthaber des international weitgehend isolierten Landes reist nur selten ins Ausland. In China, dem wichtigsten Unterstützer Nordkoreas, war er nach offiziellen Angaben zuletzt im Jahr 2019.
In einer offenen Limousine inspizierte Xi Truppen und modernste Waffensysteme wie Raketen, Panzer und Drohnen. Hubschrauber mit großen Bannern flogen während der von Symbolik und Propaganda geprägten Zeremonie in Formation über den Tiananmen-Platz. An der Schau nahmen mehr als 10.000 Soldaten, Hunderte Fahrzeugen und Flugzeuge teil.
Xi: „China auf der richtigen Seite der Geschichte“
Xi bezeichnete sein Land bei seiner Festrede als „unaufhaltsam“. Die Sache des Friedens und der Entwicklung der Menschheit werde triumphieren, sagte Chinas Präsident vor mehr als 50.000 Zuschauern. „Die Menschheit steht heute erneut vor der Wahl zwischen Frieden oder Krieg, Dialog oder Konfrontation“, warnte Xi. China werde „fest auf der richtigen Seite der Geschichte“ stehen, am Weg der friedlichen Entwicklung festhalten und mit anderen Völkern eine „Gemeinschaft mit geteilter Zukunft“ aufbauen.
„Grüße“ von Trump mit Seitenhieb
Bedeutende westliche Politiker bleiben der Veranstaltung fern. Insgesamt reisten laut Angaben aus Peking 26 Staats- und Regierungschefs an. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico war der einzige EU-Regierungschef vor Ort. US-Präsident Donald Trump meldete sich aus der Ferne. In seinem Onlinedienst Truth Social erinnerte er an die vielen Amerikaner, die in Chinas Streben nach Sieg und Ruhm gestorben seien. Er hoffe, dass diese Opfer geehrt würden. An Xi gerichtet schrieb er außerdem: „Richten Sie Wladimir Putin und Kim Jong Un meine herzlichsten Grüße aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren.“
Kreml: „Niemand hat einen solchen Gedanken“
Solche eine Allianz gegen die USA stellte der Kreml in Abrede. „Niemand hat sich verschworen, niemand hat etwas ausgeheckt, keine Verschwörungen“, sagte der außenpolitische Berater des Kremls, Juri Uschakow, am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen. Trump sei möglicherweise ironisch gewesen, fügte er hinzu. „Niemand dieser drei Staats- und Regierungschefs hatte einen solchen Gedanken.“
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.