Die Stadtverwaltung von Bologna plant, kostenlose Crackpfeifen an Abhängige zu verteilen. Auf diese Weise soll Infektionen durch gemeinsam genutztes Material vorgebeugt werden. „Deshalb weiten wir die Maßnahme aus“, kündigte die zuständige Stadträtin Matilde Madrid an.
Vor eineinhalb Jahren hat ein entsprechendes Pilotprojekt gestartet. Das sieht so aus, dass die grünen Aluminium-Pfeifen zum Inhalieren der Droge von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern der Gemeinde auf der Straße verteilt werden. Sie können aber auch angefragt werden. 300 Pfeifen kosten ungefähr 3500 Euro. Das Projekt wurde als Reaktion auf den Anstieg des Crack-Konsums in der italienischen Stadt eingeführt.
Kritik kommt von der rechten Regierungspartei Fratelli d‘Italia und dem Vizepremier Matteo Salvini. „Wir zeigen Bürgermeister Matteo Lepore und die Stadtverwaltung wegen Anstiftung zum Drogenkonsum und -handel an. Kostenlos Crackpfeifen zu verteilen – und das auch noch mit dem Geld der Bürger – ist absolut inakzeptabel und jenseits jeder vernünftigen Entscheidung. Das ist geradezu eine Anstiftung zur Kriminalität (...)“, sagte etwa der EU-Abgeordnete Stefano Cavedagna. „Drogen bedeuten Tod und sind abscheulich“, meinte Salvini.
Fachleute bezeichneten die Maßnahme als nutzlos. Madrid verteidigte die Crackpfeifen hingegen: „Die Pilotphase hat gezeigt, dass der Einsatz geeigneter Hilfsmittel den Konsum sowie sekundäre Erkrankungen wie Blutungen, Tracheitis oder Infektionen – verursacht durch improvisiertes und gemeinsam genutztes Material – verringern kann.“
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