SPÖ-Chef muss handeln

Dornauers Attacken gegen Mattle belasten Regierung

Tirol
25.08.2025 16:00

Im Fußballerjargon würde man von einem „bösen Foul“ sprechen, das der ehemalige Tiroler SPÖ-Vorsitzende Georg Dornauer mit seinen jüngsten Aussagen gegen LH Anton Mattle ausübte. Bekommt SPÖ-Chef Wohlgemuth den „wilden“ Dornauer nicht unter Kontrolle, könnte das zur Belastung der ÖVP-SPÖ-Koalition in Tirol werden.

Bereits das eine oder andere Mal konnte man aus der Tiroler Politik vernehmen, dass die dortige Koalition von Harmonie geprägt sei, kein Blatt zwischen den Partnern Platz habe. Und siehe da, manchmal wendet sich das Blatt komplett. So passiert nun zwischen Tirols Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und seinem damaligen Koalitionspartner Georg Dornauer (SPÖ). Viel war in den „guten alten Zeiten“ die Rede von „völliger Unaufgeregtheit“, mit der man die Regierungsgeschäfte angehe. Anstelle von öffentlichem Schaulaufen stehe die Arbeit für die Bürger im Vordergrund.

Verhängnisvolles Jagdfoto veränderte alles
Seit November des Vorjahres freilich ist vieles anders in der bestehenden Koalition zwischen ÖVP und SPÖ. Dornauer trat – nachdem er auf einem Jagdfoto mit Groß-Pleitier René Benko zu sehen war – als Landeshauptmann-Stellvertreter zurück, übergab an den damaligen ÖGB-Vorsitzenden Philip Wohlgemuth. Dornauer steht seither im Tiroler Landtag ziemlich alleine da. Selbst seine eigene Partei „schneidet“ ihn.

Dornauer sitzt noch im Landtag.
Dornauer sitzt noch im Landtag.(Bild: Birbaumer Christof)

Um als einfacher, fast schon eine Art „wilder“ Abgeordneter politisch zu überleben, rudert der Sellrainer seither ununterbrochen, versucht, in der Öffentlichkeit zu punkten, um nicht völlig in Vergessenheit zu geraten.

Tiwag-Millionengewinne soll Tiroler Bevölkerung bekommen 
Ins Gespräch gebracht hat sich Dornauer kürzlich mit dem Vorschlag, dass der Landesenergieversorger 280 Millionen Euro an „Übergewinnen“ an die Bevölkerung zurückzahlen solle. 50 Millionen davon wollte er für den Rechtsanspruch auf Vermittlung eines Kinderbetreuungsplatzes verwendet wissen. Zudem meinte Dornauer, bei zentralen Fragen einen „immer größer werdenden Stillstand“ zu orten.

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Georg Dornauer hatte seine Zeit. Ich bin überrascht, dass er uns all die Dinge über die Medien ausrichten lässt.

LH Anton Mattle (ÖVP)

Mattle zeigt sich „verwundert“ über Dornauers Aussagen
Im Fußballerjargon würde man da wohl von einem „bösen Foul“, möglicherweise sogar von der berühmt-berüchtigten „Blutgrätsche“ gegen den einstigen „Partner“ Mattle sprechen. Mattle brauchte dann auch einige Tage, um sich vom Foul Dornauers zu erholen, betonte aber am Wochenende gegenüber der Austria Presseagentur, er sei einigermaßen „verwundert“ über Dornauers Aussagen. „Georg Dornauer hatte seine Zeit. Ich bin überrascht, dass er uns all die Dinge über die Medien ausrichten lässt.“ Mattle erinnerte auch daran, dass Dornauer neben ihm sitzend das gemeinsame Koalitionsübereinkommen „mitunterschrieben“ habe. Gemeinsame Papiere mitzuunterschreiben und dann über die Öffentlichkeit der Landesregierung Derartiges auszurichten, halte er für „nicht notwendig“.

Dornauer wiederum konterte und betonte: „Schön, dass die Tiroler Politik langsam wieder aus den Ferien zurückfindet.“ Mattles Hinweis auf das Koalitionsabkommen gehe „ins Leere“: Die inzwischen zustande gekommenen, enormen Übergewinne der Tiwag seien nie Thema „unserer Koalitionsverhandlungen“ gewesen.

Man darf gespannt sein, wie das „Match“ weitergeht und ob das angeblich so harmonische Miteinander von ÖVP und SPÖ so bleibt. Oder ob Dornauers „Attacken“ nicht langsam zur Belastung werden. Tirols SPÖ-Chef Philip Wohlgemuth ist nun gefordert, muss handeln.

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