Nach dem Großbrand in der Recyclinganlage in Pill (Tiroler Bezirk Schwaz) war am Samstag aufräumen angesagt. Die Betreiber sprachen währenddessen einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung aus. Das Land analysiert indes, warum der AT-Alert auf manchen Handys erst verspätet oder gar nicht funktionierte.
Wie berichtet, war das Feuer am Freitagnachmittag ausgebrochen. Laut ersten Polizeiermittlungen hatte sich eine unbekannte Substanz selbst entzündet. Beim Lokalaugenschein in Pill am Samstag vermutete Firmenchef Ernst Derfeser, dass die Selbstentzündung von einem falsch entsorgten Akku ausgegangen sein könnte. „Es könnte aber auch eine Scherbe gewesen sein, die die Sonne falsch getroffen hat.“
Nach dem Brand im Februar mussten wir die Halle neu aufbauen, diesmal sind alle drei Hallen betroffen.
Ernst Derfeser
Akkus sind in mehr Produkten, als man denkt
Jedenfalls seien Akkus für Anlagen wie jene zur Restmüll-Behandlung in Pill ein großes Problem, erklärte Betriebsleiter Christian Geisler. „Sie sind in elektrischen Zahnbürsten, in Kinderspielzeugen, in blinkenden Schuhen . . .“
All das gehöre immer zum Elektroschrott, appelliert Christian Geisler an jeden Einzelnen. Eigenverantwortung brauche es, um künftige Brände zu verhindern. „Wir haben Thermalkameras, die uns frühzeitig alarmieren. Aber zu 100 Prozent absichern können wir uns nie.“
Erst vor einem halben Jahr brannte es in derselben Anlage, vermutlich ebenfalls durch Selbstentzündung eines Akkus. „Wir sind erst Anfang Juli mit dem Wiederaufbau fertig geworden“, berichtete der Betriebsleiter. Nun könne man erneut nur beschränkt weitermachen. Die Schadenshöhe lässt sich noch nicht beziffern.
Nicht alle Smartphones bekamen Alarmmeldung
Der AT-Alert zwischen Schwaz und Wattens wurde am Freitag gegen 20 Uhr aufgehoben. Berichte, wonach ihn manche Handys nicht oder verspätet erhalten haben, bestätigte Elmar Rizzoli vom Krisenzentrum des Landes. Im Nachgang werde dies mit den zuständigen Netzbetreibern analysiert: „Das kann viele Gründe haben, etwa, wenn man sich im Grenzgebiet aufhält.“ Zudem habe es sich nicht um eine unmittelbare Warnung, sondern um eine Gefahreninformation gehandelt. „Die haben manche Nutzer womöglich deaktiviert.“
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