Im Postverteilerzentrum Pötting geht es heiß her. Die Behörde nahm nach Bekanntwerden des verunreinigten Trinkwassers die nicht gemeldete Anlage unter die Lupe. Es wurden zum Teil gravierende Mängel festgestellt. Die Eigentümer, die das Gebäude an die Post vermieten, erhielten bis Jahresende eine „Gnadenfrist“.
Ende Juli deckte die „Krone“ den Trinkwasser-Skandal beim Postverteilerzentrum in Pötting auf: Aus einer nicht gemeldeten Brunnenanlage tranken Mitarbeiter der Post, die in dem Gebäude nur eingemietet ist, über lange Zeit verunreinigtes Trinkwasser. Die Behörde reagierte unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Missstände. Sie nahm die Anlage genau unter die Lupe.
Loch in Vorschachtwand
Die Ergebnisse im Kontrollbericht lassen die Mitarbeiter vor Wut kochen. Es wurden gravierende Mängel in dem 56 Meter tiefen Brunnen festgestellt. So ist die Belüftung der Anlage nicht insektensicher, die Vorschachtwand hat ein Loch, wichtige Abdichtungen fehlten. Im Vorschacht fanden die Prüfer Schlamm und Schmutz. Abschließend hielt die Trinkwasseraufsicht fest, dass das Wasser mikrobiologische Parameter überschritten habe und keinesfalls zum Trinken verwendet werden dürfe. Der Anlagenbetreiber wurde aufgefordert, bis Ende des Jahres die lange Liste der Mängel zu beheben.
Die Postmitarbeiter schäumen: „Wir wurden lange Zeit nicht offiziell darüber informiert, dass das Wasser ungenießbar ist, wir haben aber mehrfach auf Probleme hingewiesen. Es ist inakzeptabel, dass ein derart sensibles Thema, das direkt unsere Gesundheit betrifft, verschwiegen oder verharmlost wird“, so eine Mitarbeiterin, die anonym bleiben möchte.
Auch der zuständige Umweltlandesrat Stefan Kaineder von den Grünen ist empört. Er spricht von unfassbaren Umständen: „Nachdem die Ergebnisse nun auf dem Tisch liegen, müssen auch mögliche gesundheitsrechtliche Konsequenzen geprüft werden.“
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