Alle Hähne abgedreht

Trinkwasser-Skandal im Postverteilerzentrum

Oberösterreich
25.07.2025 10:00

Bei den Mitarbeitern des Verteilerzentrums in Pötting im Bezirk Grieskirchen (OÖ) geht die Angst vor verunreinigtem Leitungswasser um. Der Brunnen soll nicht gemeldet und nie kontrolliert worden sein. Die Post, die nur Mieter des Gebäudes ist, reagierte und drehte alle Wasserhähne ab. Ein Gutachten wurde in Auftrag gegeben.

Im Postverteilerzentrum Pötting brodelt es. Vor einiger Zeit wurde die tägliche Lieferung von Trinkwasserflaschen an die Mitarbeiter eingestellt. Begründet wurde die Sparmaßnahme mit den gestiegenen Preisen aufgrund der Einführung des Flaschenpfands. Den Weg zum Wasserhahn mieden die Mitarbeiter aber tunlichst.

Es machte rasch die Runde, dass die betroffene Brunnenanlage nicht im oberösterreichischen Wasserbuch erfasst sein soll. Auch die Trinkwasseraufsicht wisse nichts von der Quelle und führe deshalb keine Kontrollen durch. Die Ungenießbarkeit des Wassers stand im Raum.

Alle Wasserzuführungen gestoppt
Die Post als Mieter des Gebäudes drehte nach dem Rumoren in der Belegschaft jedenfalls sofort die Wasserhähne ab. „Wir haben sofort ein entsprechendes Gutachten beauftragt und die entsprechenden Wasserzuführungen bis hin zum Kaffeeautomat abgedreht. Bis diese Mängel behoben sind, bekommen unsere Kollegen vor Ort natürlich Wasser von uns zur Verfügung gestellt“, heißt es auf Anfrage der „Krone“.

Auch Umweltlandesrat reagiert
Mit den alarmierenden Meldungen konfrontiert, reagierte der zuständige Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grünen) umgehend. Die Trinkwasseraufsicht des Landes werde amtliche Wasserproben entnehmen und diese unabhängig untersuchen lassen. „Ziel ist es, die Ergebnisse der vorliegenden Privatgutachten zu verifizieren und rasch Klarheit zu schaffen. Es ist absolut untragbar, dass Arbeitnehmer über einen langen Zeitraum hinweg möglicherweise nicht genusstaugliches Wasser konsumieren mussten“, so Kaineder.

Nachsatz: „Sollte es tatsächlich stimmen, dass die Anlage über Jahrzehnte weder gewartet noch überprüft wurde und das Wasser dennoch den Mitarbeitern zur Verfügung stand, wäre das unfassbar.“

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