Protest für faire Bedingungen – Kärntens Mediziner schlagen Alarm: Ohne gerechte Bezahlung und weniger Bürokratie droht die Versorgung der Patientinnen und Patienten ernsthaft zu leiden.
Seit Jahren versucht die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), Kosten zu sparen – auf Kosten der Ärztinnen und Ärzte, sagt Dr. Erich Maurer, der seit 19 Jahren als Kassenarzt tätig ist. „Jetzt ist der Punkt erreicht, an dem wir uns dagegen auflehnen.“ Die steigende Lebenserwartung und der demografische Wandel bringen eine Flut an neuen Diagnosen und einen höheren Behandlungsbedarf.
„Ohne moderne Medizin ist das nicht mehr zu bewältigen. Aber diese Leistungen haben ihren Preis – und der wird uns schlicht nicht bezahlt.“
Dr. Erich Maurer, seit 19 Jahren Kassenarzt
Bild: Johannes Puch
Die ÖGK ignoriere, so Maurer, die realen Bedingungen: „Sie bezahlt uns nur eine bestimmte Anzahl an Leistungen (Limits), alles darüber hinaus bleibt unvergütet.“ Damit würden Ärztinnen und Ärzte nicht nur finanziell unter Druck gesetzt, sondern durch immer neue bürokratische Auflagen zusätzlich belastet.
Medizin nach Leitlinien, nicht nach Limits
Für Maurer steht fest: „Ich will eine qualitätsvolle, leitliniengerechte Medizin machen, die sich an den Bedürfnissen meiner Patientinnen und Patienten orientiert – nicht an Limits der ÖGK.“ Ihm sei wichtig, nach aktuellem Stand der Wissenschaft zu handeln, frei von ökonomischen Zielvorgaben und Einschränkungen.
Versorgung in Gefahr
Die Ärztekammer Kärnten warnt: Ohne faire Arbeitsbedingungen drohen unbesetzte Kassenstellen und damit noch längere Wartezeiten für die Bevölkerung. Viele Ärztinnen und Ärzte stehen vor der Pension, doch Nachwuchs findet sich kaum. Die Folgen für Patientinnen und Patienten wären gravierend.
Kärntens Ärztinnen und Ärzte fordern deshalb: Mehr Fairness, gerechte Honorare und weniger Bürokratie – damit das öffentliche Gesundheitssystem nicht ins Wanken gerät.