Dr. Claudia Mayr-Wiltschnigg schlägt Alarm: „Ich versorge alle Patienten, die in meine Ordination kommen, nach bestem Wissen und Gewissen. Wenn ich jedoch nach drei Monaten die Quartalsabrechnung der ÖGK bekomme, muss ich feststellen, dass ich für 20 bis 25 Prozent meiner Leistung kein Honorar bekomme.“ Der Grund: Die ÖGK honoriert viele Leistungen nur bis zu einem Limit.
„So dürfte ich etwa nur 7 von 100 Patienten ausführlich über ihre Medikamententherapie und medizinisch erforderlichen Lebensstiländerungen beraten – alles darüber hinaus bleibt unbezahlt“, kritisiert die Kärntnerin, die seit elf Jahren als Kassenärztin tätig ist.
Ständiger Andrang ohne Anerkennung
Täglich stoßen Ordinationen an ihre Grenzen. So auch ihre:
„Ich könnte meine Praxis aufgrund des täglichen Andrangs eine Stunde länger offenhalten. Doch ohne entsprechende Abgeltung macht dies wohl keine Berufssparte“,
erklärt Dr. Mayr-Wiltschnigg.
Sie betont, dass Ärztinnen und Ärzte trotz aller Belastung mit Leidenschaft für ihre Patientinnen und Patienten da sind – doch die fehlende Wertschätzung durch die Kassen sei ein unhaltbarer Zustand.
Arbeit muss endlich fair entlohnt werden
Die erfahrene Medizinerin bringt es auf den Punkt: „Wir erbringen jeden Tag qualitätsvolle Arbeit für unsere Patientinnen und Patienten, und dies sehr gerne. Was wir brauchen, ist jedoch die gebührende Anerkennung dafür!“ Abschließend fordert sie: „Eine Kassenmedizin zu fairen Bedingungen, die unsere Arbeit auch wertschätzt.“
Die Ärztinnen und Ärzte in Kärnten kämpfen nicht nur um ihre Honorare, sondern vor allem um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Ohne faire Rahmenbedingungen drohen mehr und mehr Ordinationen an ihre Grenzen zu stoßen – mit gravierenden Folgen für Patientinnen und Patienten.