Drama beim täglichen Spaziergang: Rottweiler „Jimmy“ brach plötzlich zusammen, doch sein verzweifeltes Herrchen rief eine Stunde lang vergebens am Telefon nach Hilfe. Als diese schlussendlich eintraf, war der Hund bereits tot.
Es waren dramatische Momente, die sich kein Tierbesitzer wohl nur annähernd vorstellen mag: Beim täglichen Spaziergang brach der eigentlich gesunde Rottweiler „Jimmy“ in Trumau im Bezirk Baden in Niederösterreich bei 35 Grad plötzlich zusammen, er konnte sich selbst nicht mehr auf den Beinen halten. Ein Bandscheibenproblem dürfte die Ursache gewesen sein. Weil der Besitzer den 50-Kilo-Koloss nicht tragen konnte und selbst auch kein Auto besitzt, lief er nach Hause, um Wasser und Schatten spendende Decken für seinen Liebling zu holen, und kontaktierte verzweifelt die Österreichische Tierrettung.
Hilfe kam – aber es war zu spät
Doch diese darf aus rechtlichen Gründen in Niederösterreich nicht tätig sein und konnte nur mit Telefonnummern regionaler Tierärzte weiterhelfen. Fast eine Stunde lang versuchte das Herrchen am Sonntag, Hilfe zu rufen – doch entweder konnte oder wollte niemand kommen. Erst nach einem Anruf im Tiermedizinischen Zentrum Teesdorf sicherte man ihm rasche Hilfe zu. Ein Team machte sich sofort auf den Weg, doch beim Eintreffen war „Jimmy“ bereits tot.
„Dieser tragische Einsatz zeigt wieder, wie die blockierende Haltung der Landesregierung beim Thema Tierrettung zu unnötigem Leid führt. Wenn jede Sekunde zählt, ist nicht eine Stunde Zeit, um Hilfe zu finden“, betont Marcus Serringer, Geschäftsführer des Tierzentrums. In fast allen Bundesländern gebe es eine Tierrettung, die auch dann erreichbar ist, wenn die Praxis des Haustierarztes unbesetzt ist. „Aber leider lebte ,Jimmy‘ in Niederösterreich, dem Bundesland, das eine Tierrettung immer noch verhindert“, kritisiert Serringer.
Mehr als 2000 Unterzeichner
Unterstützung bekommt er dabei erneut von SPÖ-Landesrat Sven Hergovich: „Jede Woche sterben Tiere, die mit Blaulicht gerettet werden könnten.“ Bereits mehr als 2000 Menschen haben die von ihm initiierte Petition für „Freie Fahrt für Tier-Retter“ bereits unterschrieben, informiert er.
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