Nach dem tödlichen Bergunglück der deutschen Ex-Biathletin Laura Dahlmeier hat Reinhold Messner über die Gefahren des Bergsteigens gesprochen. Dass ihr Leichnam am Berg verbleibe, sei für Angehörige schwer zu ertragen.
Man folge seiner Leidenschaft, sei dabei aber auch gegenüber Angehörigen und Gesellschaft egoistisch, sagte der Extrembergsteiger in der Sendung „phoenix persönlich“, die am Sonntag ausgestrahlt wird. „Natürlich gehe ich los mit der Sicherheit, ich habe alles im Griff“, so der 80-jährige Südtiroler.
Klettern in der Wildnis berge jedoch große Gefahren. Man könne vorsichtig sein, doch ein Restrisiko bleibe. Die Natur sei unendlich im Vergleich zum Menschen, dieser fehlerhaft. Niemand steige auf Berge, um zu sterben. Wer sich jedoch in der wilden Natur exponiere, stelle sich Gefahren. Wer nicht bereit sei, am Berg zu sterben, dürfe nicht bergsteigen. Die Sportart sei „die unmittelbare Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur“. Diese könne tödlich enden. Auch durch die Erderwärmung seien die Berge heute brüchiger als früher, so Messner; Steinschlag sei nicht berechenbar.
Der letzte Wunsch der Olympiasiegerin
Ende Juli war die 31-jährige Dahlmeier beim Bergsteigen in Pakistan ums Leben gekommen. Die zweifache Olympiasiegerin war mit einer Seilpartnerin am 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie auf einer Höhe von 5.700 Metern im Abstieg von Steinschlag getroffen wurde.
Vor dem Unfall hatte Dahlmeier festgehalten, dass sie in einem solchen Fall nicht geborgen werden wolle, um niemanden zu gefährden. Messner hält das für nachvollziehbar. Dass der Leichnam jedoch am Berg verbleibe, sei für Angehörige schwer zu ertragen. In erster Linie sollten die Eltern entscheiden können, was mit dem Leichnam geschehe, so der 80-Jährige. Die Vorstellung, dass dieser oben liegen bleibe, sei für ihn selbst allerdings unangenehm.
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