HVO-Betrug

Biosprit-Importeur ist gegen „Generalverdacht“

Wirtschaft
14.08.2025 19:55

Der „Krone“-Bericht zum Biosprit-Betrug schlug hohe Wellen bei den heimischen Energiehändlern. Im Interview wehrt sich Michael Stuefer, Chef des größten Importeurs von HVO-Diesel, gegen einen „Generalverdacht“ und „überschießende Kontrollen“. Ohne HVO seien die ehrgeizigen Klimaziele gar nicht erreichbar.

HVO-Diesel ist ein nachhaltiger Treibstoff, der aus Abfall – vor allem von Pflanzenölen und Fetten – gewonnen wird. Dieses Jahr flog ein großer Betrug auf, eine chinesische Scheinfabrik exportierte große Mengen gefälschten Biosprit, ein bulgarischer Kronzeuge hat umfassend ausgepackt. Das deutsche Umweltamt erkannte das Zertifikat ab. In Österreich war daraufhin die Nervosität unter den Händlern groß.

„Alles rückverfolgbar und sorgfältig geprüft“
Michael Stuefer, Chef des Biofuel Express, dem größten heimischen HVO-Importeur will die Branche aber nicht unter Generalverdacht sehen. 45 bis 50 Prozent der österreichischen Mengen seien auch ISCC-zertifiziert. „Unsere Lieferketten sind dadurch sorgfältig geprüft und rückverfolgbar.“ Für sie kann er den Import von Betrugsware ausschließen.

Zitat Icon

Es gab bisher in Österreich keinen einzigen Betrugsfall. Unsere Lieferketten sind durch Zertifizierungen und langfristige Verträge sorgfältig geprüft und rückverfolgbar.

Händler Michael Stuefer, BiofuelExpress

Auch sonst ist noch kein Betrugsfall in Österreich bekannt, bestätigte auch das zuständige Verkehrsministerium. „Ja es gibt schwarze Schafe, aber der Fall schlug in Deutschland auf“, betont Stuefer.

HVO-Diesel wichtig für Energiewende
Zudem gibt es regelmäßige Überprüfungen der Behörden. Das Ministerium hat nun die Kontrollen verschärft. Doch wenn alles sauber ist, warum ist dann die Aufregung bei den Händlern wegen der verstärkten Kontrollen so groß? Die Kontrollen seien„überschießend“, meint Stuefer. Sie bringen einen enormen Verwaltungsaufwand mit sich, und HVO werde in eine Grauzone gerückt. „Doch HVO ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Energiewende. Ohne HVO sind die Klimaziele nicht erreichbar“.

2024 wurden bis 180 bis 200 Millionen Liter importiert, dadurch sparte man bis zu 470.000 Tonnen CO₂ ein. „Ein Viertel der gesamten CO₂-Einsparungen“, so Stuefer. HVO wird vor allem in der Industrie eingesetzt und ist an 70 bis 80 öffentlichen Tankstellen bereits verfügbar. Im Vergleich zu den 6,2 Milliarden Litern Diesel aber noch immer eine kleine Menge.

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