Blaulicht gefordert

Wieso Tierretter im Einsatz sogar gestraft werden

Niederösterreich
13.07.2025 10:00

Täglich geben Tierretter alles, um in Not geratene Wildtiere zu versorgen. Um möglichst nah an sie heranzufahren und keine Zeit zu verlieren, wurden sie im Einsatz sogar bereits gestraft. Damit das nicht mehr passieren kann, fordern die Helfer ein Blaulicht. Zwei Vereine in NÖ hatten sogar schon eines, es wurde ihnen aber wieder weggenommen ...

Vor ein paar Jahren war für Tierschützer in Baden und Wiener Neustadt die Welt ein Stück weit besser: Man hatte ein Blaulicht auf dem Einsatzfahrzeug. Doch das ist Geschichte. Weil auch andere Tierheime um ein solches angesucht hatten, wurde es stattdessen diesen beiden wieder weggenommen. Dabei wäre es dringend notwendig.

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Auch unsere tierischen Mitgeschöpfe fühlen Schmerz und Leid und haben unseren Einsatz verdient. Ein Blaulicht hilft uns, schneller helfen und an Orte zufahren zu können, wo wir aktuell sonst gestraft werden.

Andrea Specht

Nicht nachvollziehbare Ablehnung
„Wir haben damals darum angesucht, nachdem wir gestraft worden sind, weil wir einen Treppelweg befahren haben, um einen verletzten Schwan zu retten. Mit Blaulicht hätten wir ihn legal nutzen dürfen. Doch hätte unsere Mitarbeiterin den schweren Schwan 500 Meter weit tragen sollen?“, fragt Andrea Specht vom Kremser Tierheim. Der Antrag sei abgelehnt worden, weil man nur ein Einsatzfahrzeug habe und dieses nicht für Großtiere geeignet sei. „Die Argumentation war für uns nicht nachvollziehbar“, so Specht.

Dabei sind alleine die Kremser Tierschützer im Vorjahr zu fast 1000 Wildtieren ausgerückt. Ohnedies führen immer weniger Vereine Wildtierbergungen durch, für die verbliebenen ergeben sich dazu viel längere Anfahrtswege. Zuletzt brauchte – wie berichtet – ein Entlein mit einem Abszess am Ratzersdorfer See in St. Pölten Hilfe aus Krems. Tags darauf gab es abermals Entenalarm. Mehrere Küken irrten ohne Muttertier auf der S 5 herum. Die kleinen Waisenkinder wurden eingesammelt und werden nun versorgt.

Die Landes-SPÖ unterstützt die Forderung der Tierretter.
Die Landes-SPÖ unterstützt die Forderung der Tierretter.(Bild: SPÖ NÖ)

Unterstützung bei ihrer Forderung bekommen die Helfer weiter von der SPÖ. „Die Tierrettung darf nicht länger im Stau stehen“, richten Landesparteivorsitzender Sven Hergovich und Tierschutzsprecherin Petra Tanzler der zuständigen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) aus. Eine entsprechende Petition haben jetzt bereits mehr als 1500 Unterstützer unterzeichnet.

Auch Ausrüstung notwendig
„Wir hoffen inständig, dass der aktuelle Vorstoß die Verantwortlichen der Landesregierung zu einem Umdenken bewegt. Durch ein Blaulicht können wir schließlich auch Tierkliniken rascher erreichen“, hofft Specht, die zeitgleich auch versucht, die Ausrüstung der Tierretter zu verbessern und zu professionalisieren. Aktuell ist der Ankauf eines Wurfnetzes, langstielige Käscher und eine Lebendfalle für Vögel vorgesehen, die das Einfangen der Tiere immens erleichtern. Anschaffungen, die die finanziell stark gebeutelten Tierschutzvereine jedoch zusätzlich belasten. Daher hofft Specht hier auf dringend notwendige Unterstützung: „Vielleicht gibt es ja auch Firmen, die uns helfen können.“

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