Einkommensschwache Familien müssen jeden Cent umdrehen, um sich die stark steigenden Energiekosten leisten zu können. Ein Hilfsprojekt richtet sich an Hausherrn mit Photovoltaik.
Die Lage auf dem Sektor Energie ist angespannt. Und die herbeigesehnte Wende verändert die prekäre Situation nicht unbedingt zum Besseren. Statt auf die Strompreisbremse zu steigen, wird Gas gegeben, die Netzkosten klettern in die Höhe. Haushaltsgehilfen wie Kühlschrank, Waschmaschine und Backofen werden für immer mehr Familien in Österreich zur finanziellen Belastung. Gegensteuern will SOS-Kinderdorf mit dem Projekt „Energiefamilie“, um jenen zu helfen, die sich die wachsenden Ausgaben kaum noch leisten können.
„Viele Privathaushalte und Unternehmen verfügen über eigene Fotovoltaikanlagen, die mehr Strom erzeugen, als benötigt wird. Der Überschuss kann nun gespendet werden, um ihn an Bedürftige zu verteilen“, erklärt der Leiter im Burgenland, Marek Zeliska.
Überschüsse kommen ins öffentliche Netz
In Österreich werden derzeit Überschüsse bei der Elektrizität meist nur ins öffentliche Netz eingespeist. Die Vergütung liege mit sechs Cent pro Kilowattstunde weit unter jenen Tarifen, die auf dem Strommarkt dafür zu bezahlen seien, gibt Zeliska zu bedenken. „Angenommen, ein Privathaushalt mit Photovoltaikanlage erhält durch den Verkauf des Überschusses offiziell 200 Euro pro Jahr. Dann bedeutet die Spende der Kilowattstunden hingegen eine Ersparnis von ungefähr 400 Euro für jene, die von dieser Energie profitieren. Man könnte also sagen, dass sich der Nutzen durch die Spende verdoppelt“, rechnet der SOS-Kinderdorfleiter vor.
Stromspenden leicht gemacht! Innerhalb der Energiefamilie sorgen wir dafür, dass Überschüsse aufgeteilt werden und genau dort ankommen, wo großer Bedarf ist.
Marek Zeliska
Allein im Burgenland gibt es 30.000 umweltbewusste Hausherrn, die dank privater Fotovoltaikanlage Sonnenstrom produzieren. Zeliska spornt zum Mitmachen an: „Wer Strom erzeugt, kann jederzeit ein- und austreten und individuell auf einer Online-Plattform festlegen, wie viel der überschüssigen Energie gespendet und geteilt wird. Die Energiefamilie von SOS-Kinderdorf organisiert die Weitergabe.“
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