Wer Kultur in die Regionen bringen will, braucht das richtige Feuer und das Durchhaltevermögen. Wie geht es den Initiativen in Salzburg? Wie steht es um ihre Finanzen und Zukunftspläne?
Es braucht eine ordentliche Portion Pioniergeist. Das bewiesen vor nunmehr mehr als 20 Jahren eine Handvoll Kulturbegeisterter in der Kunstbox in Seekirchen. Die Höhepunkte? „Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. In so vielen Projekten steckt unsere Herzblut-Arbeit“, betonen die Gründer Verena und Leo Fellinger. Bestes Beispiel ist die Vokalszene, die die Fellingers nach Seekirchen holten. Vom „Ich-kann-nicht-singen-Chor“ bis zum Vocal-Coaching entwickelte sich eine große Bandbreite. Das Engagement geht bis zur Machbarkeitsstudie für ein Sprachmuseum.
Wir sind total glücklich, dass es gelungen ist, ein Führungsteam aus den eigenen Reihen zu entwickeln, das ist keine Selbstverständlichkeit.
Verena und Leo Fellinger, Kulturpioniere in Seekirchen
Herausfordernd sei die finanzielle Situation von Kulturarbeit generell. „Man hat den Eindruck, dass sich alle nur mit Sparen beschäftigen“, sagen die Fellingers. Jeder in Kunst und Kultur investierte Euro komme vielfach zurück, bis zum vierfachen Wert. Froh sind sie, dass die Zukunft geklärt ist. Tochter Melina Fellinger, David Knapp und Nicole Hansel übernehmen.
Pioniergeister beleben Kulturszene in Salzburg
In Radstadt ruht die Kulturarbeit auf den Schultern von Elisabeth Schneider vom Kulturkreis „Im Zentrum“ und ihrem Team. „Es war damals eine Aufbruchszeit. Man wollte urbanes Flair aufs Land bringen“, sagt sie über ihre Anfänge in den 1990ern. Kultur am Land sei ein Kraftakt, auch weil sich das Programm nicht rein über Eintritte finanzieren lasse. Der historische Turm als Veranstaltungsort ist Markenzeichen.
Beim Kulturangebot geht es um das Gemeinschaftserlebnis. Man hat auch die Möglichkeit, Ortskerne zu beleben.
Elisabeth Schneider, Kulturkreis „Das Zentrum“ in Radstadt
Andere wiederum hören in der schwierigen Finanzlage auf: „Leider kommt es zu keiner Neuauflage der Krimmler Theaterwanderung – außer ein Lottogewinn fällt ins Haus“, heißt es beim teatro caprile, das Publikum quer durch Österreich zum Wandern einlädt.
Die Kulturarbeit ist am Land herausfordernd. Die Fördergeber sind weiter entfernt, das macht es oft schwierig. Wir sind mittlerweile seit 40 Jahren da und haben auch viele neue Formate entwickelt.
Christian Vötter, Tauriska Neukirchen
Bestand haben der Verein Tauriska und das Cinetheatro in Neukirchen – auch nach der Ära von Pionier Charly Rabanser. Eine neue Theatergruppe steht in den Startlöchern. Und Tauriska-Chef Christian Vötter verrät über die Zukunft: „Unsere Tochter steht in den Startlöchern. Sie wird noch mehr in die Kulturvermittlung gehen.“ Kunst und Kultur auf Rezept soll der Jugend beim Start ins Leben helfen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.