Geringe Pension

Arbeitsreiches Leben macht Frauen im Alter oft arm

Bei Frauen-Pensionen ist man mit dem Zählen oft rasch fertig(Bild: APA/BARBARA GINDL)

Die weibliche Altersversorgung in Niederösterreich ist um 40 Prozent niedriger als bei Männern. Einmal mehr wird Abhilfe gefordert – nur leere Worte?

Den heutigen Tag sollten sich alle Pensionistinnen und Pensionisten in Niederösterreich rot im Kalender anstreichen. Denn bis 6. August haben die männlichen Rentner bereits so viel Pensionsgeld „verdient“, wie die Frauen im gesamten Jahr.

Verbesserung dauert zu lang
Damit ist der sogenannte Equal Pension Day zwischen Enns und Leitha zwar seit dem Vorjahr um zwei Tage nach hinten gerückt. Geht es in diesem Tempo weiter, wird es aber mehr als fünf Jahrzehnte dauern, bis Frauen bei der Pensionshöhe zu den Männern aufschließen.

Es ist ein Skandal, dass sich Frauen nach einem arbeitsreichen Leben mit so kleinen Pensionen abfinden müssen. Obwohl sie insgesamt mehr arbeiten als Männer.

Markus Wieser, Präsident der AKNÖ

Frauen arbeiten mehr
2641 Euro beträgt die durchschnittliche Männerpension in Niederösterreich, Frauen müssen sich mit 1585 Euro begnügen – um 40 Prozent weniger! „Und das, obwohl Frauen insgesamt mehr arbeiten“, sagt Arbeiterkammer-Präsident Markus Wieser. Denn Kindererziehung, Pflege von Angehörigen sowie Hausarbeit lasten hauptsächlich auf weiblichen Schultern – unbezahlt. Zudem seien die Einkommen von Frauen auch bei Vollzeittätigkeit geringer als jene von Männern.

Wer ein Leben lang Verantwortung übernimmt und Leistung erbringt – ob im Beruf oder in der Familie – verdient auch im Alter Sicherheit und Anerkennung.“

Silke Dammerer, Landesobfrau der ÖVP-Frauen

Maßnahmen gefordert
Wieser fordert ein ganzes Maßnahmenpaket von besserer Kinderbetreuung über mehr mobile Pflege bis hin zur Lohntransparenz zur Verbesserung der Situation. Und auch Silke Dammerer, Obfrau der ÖVP-Frauen in NÖ, pocht darauf: „Frauen dürften nicht im Alter die Rechnung für Sorgearbeit und niedriger bewertete Berufe zahlen.“ Nun, es läge an Wiesers und Dammerers Parteifreunden, die Lage der Pensionistinnen zu verbessern.