„Kommen in Teams“

Gierige Italiener klauben unsere Wälder leer

Kärnten
04.08.2025 18:45

Warum sich unsere Nachbarn regelrecht auf Schwammerl-Jagd begeben und warum es eine Pilzverordnung in Kärnten braucht – die „Krone“ hat mit Mykologe Horst Zwischenberger gesprochen.  

Derzeit sind unsere Wälder voll mit Schwammerl. Das nasse Wetter der vergangenen Wochen sorgt unter anderem dafür. Das erfreut nicht nur uns Einheimische, sondern auch unsere Nachbarn, die Italiener. „Die schätzen Pilze weit mehr als wir“, weiß Horst Zwischenberger vom Naturwissenschaftlichen Verein für Kärnten, Bereich Pilzkunde.

Beliebte Hotspots sind Grenzgebiete in Ober- und Unterkärnten
„Unsere Nachbarn betreiben das hochprofessionell, verkaufen in der Gastronomie die Pilze zu einem guten Preis. Zudem haben sie dort auch einen Wert, weil sie in ihrem Land kaum bis gar nicht vorhanden sind“, so Zwischenberger.

Und so pilgern Italiener regelrecht durch unsere Wälder. Beliebte Hotspots sind Grenzgebiete in Ober- sowie Unterkärnten. „Aber auch der Bezirk Spittal“, weiß der Pilz-Kenner.

Laut Verordnung dürfen zwei Kilo pro Tag gesammelt werden.
Laut Verordnung dürfen zwei Kilo pro Tag gesammelt werden.(Bild: Roland Holitzky)

Mit 45 Kilo Pilze über den Nassfeldpass
Doch nicht alle schaffen es mit ihrer Ausbeute über die Grenze zurück in ihre Heimat. Alleine in den vergangenen vier Tagen verzeichnete die Polizei gut zehn Verstöße gegen die Pilzverordnung. Wie berichtet, konnten im Auto dreier Italiener 66 Kilo Steinpilze sichergestellt werden. Am Sonntag wurde von drei Italienern eine Sicherheitsleistung von jeweils 1000 Euro eingehoben. Sie wollten mit 45 Kilo Pilzen im Kofferraum über den Nassfeldpass.

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Italiener betreiben die Pilzsuche professionell, kommen in Teams. Oft werden Pilze sogar schon vor Ort in Wohnwagen oder Hotels getrocknet.

Mykologe Horst Zwischenberger

Doch eigentlich darf man lediglich zwei Kilogramm am Tag sammeln. Und das nur in der Zeit von 7 bis 18 Uhr und ausschließlich für den Eigengebrauch. „Die Verordnung ist wichtig, damit die Artenvielfalt in den Wäldern bestehen bleibt und weiterhin Bestände vorhanden sind.“

Doch was passiert mit den von der Polizei sichergestellten Pilzen der Italiener? „Sie werden im Wald verstreut, so sieht es die Verordnung vor“, heißt es vonseiten der Beamten.

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