„Krone“-Kommentar

Das wissen wir nicht? Doch, das wissen wir schon!

Kolumnen
02.08.2025 08:00

Es waren nur vier Worte, die diese Woche für blankes Unverständnis gesorgt haben. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, sagte sie in der „ZIB 2“ bei Armin Wolf, als dieser ihn mit 60.000 Getöteten, Hunderttausenden Hungernden und zwei Millionen Vertriebenen in Gaza konfrontierte. „Das wissen wir nicht“, waren seine Worte.

Was uns Bilder aus Gaza täglich vor Augen führen, wovon UNO, Rotes Kreuz und Caritas seit Wochen berichten, zweifelt Deutsch einfach an: Dass in Gaza eine humanitäre Katastrophe ihren Lauf nimmt. Deutschland spricht von einer „Politik der Vertreibung und Annexion“, zwei israelische Organisationen sogar von „Völkermord“.

Kommentiert aktuelle Momente für die „Krone“: Conny Bischofberger
Kommentiert aktuelle Momente für die „Krone“: Conny Bischofberger(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

666 Tage sind seit dem Attentat der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf den Staat Israel mit mehr als 1000 Toten vergangen, das den Krieg in Gaza ausgelöst hat. Seither gibt es „Watschen“ für Juden im Supermarkt und Taxifahrer, die Juden nicht mitnehmen. Auf den steigenden Antisemitismus hinzuweisen war Oskar Deutsch wichtig, zu Recht. Denn das ist unerträglich. So unerträglich wie zu negieren, was in Gaza passiert.

Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, wirft die Frage auf, ob „auf unserer Seite ausreichend Sensibilität vorhanden ist“. Die angespannte Lage werde so jedenfalls nicht entschärft.

Dabei hätte ein Satz genügt, aber der kam dem höchsten jüdischen Vertreter leider nicht über die Lippen: Dass es unerträglich ist, wenn Kinder hungern. Egal, wo.

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