Am Mittwoch setzen Delegationen aus Russland und der Ukraine ihre Friedensverhandlungen fort. Nach Angaben des Kreml beginnen die Gespräche in Istanbul am Abend. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Erwartungen bereits gedämpft.
Laut ihm wird auch diesmal nicht über einen Waffenstillstand und ein Ende des Kriegs gesprochen. Vorrangig seien ein weiterer Gefangenenaustausch und die Rückholung von Kindern, die russische Behörden aus den besetzten Gebieten verschleppt hätten. Darüber hinaus will der ukrainische Präsident, dass über ein Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin gesprochen wird. Der Kreml hatte das nicht ausgeschlossen, fordert aber im Vorfeld einen Friedensplan.
Auch aus Moskau hieß es vor der Wiederaufnahme der Verhandlungen, dass kein „Durchbruch aus der Reihe Wunder“ zu erwarten sei. Die Positionen sind sehr gegensätzlich. Die russische Führung beharrt unter anderem auf einen Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt und den vollständigen Rückzug der Truppen aus den annektierten Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson.
Die russische Delegation wird von Präsidentenberater und Ex-Kulturminister Wladimir Medinski angeführt. Chefunterhändler auf ukrainischer Seite ist der ehemalige Verteidigungsminister Rustem Umjerow, der inzwischen Sekretär des nationalen Sicherheitsrats ist.
Was bisher erreicht wurde
Es handelt sich um die dritte Runde direkter Gespräche zwischen den Kriegsparteien seit Mai. Zuvor hatte es seit 2022 keine Verhandlungen gegeben. Bisher haben die Unterhändlerinnen und Unterhändler einen großen Austausch von Kriegsgefangenen vereinbart, zuletzt kamen junge Soldatinnen und Soldaten unter 25 Jahren sowie schwer Verwundete frei. Zudem einigten sich die Kriegsparteien auf die Rücküberstellung Gefallener.
US-Präsident Donald Trump hatte im März eine bedingungslose Waffenruhe vorgeschlagen. Das hat Putin abgelehnt und mit Sorgen über eine Wiederaufrüstung und Neuaufstellung der ukrainischen Truppen begründet. Der Vormarsch solle fortgesetzt werden.
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