„Töten in Häusern“
Kämpfer in Syrien schießen trotz Waffenruhe
Obwohl Syriens Übergangsregierung eine Waffenruhe verkündet hat, gehen die Kämpfe im Süden des Landes weiter. In der Provinzhauptstadt Sweida wurden am Samstag vereinzelt Raketen abgefeuert, auch Explosionen waren zu hören. Zudem schossen Kämpfer in die Luft.
Nun kamen Stammeskämpfer in die Region, um auf Seite der Beduinen gegen die Drusen vorzugehen. „Wir sind heute hierhergekommen und wir werden sie in ihren Häusern töten“, sagte ein Maskierter, der sich Abu Jassem nennt. Drusische Kämpfer berichteten, die gegnerischen Milizen würden „Allahu Akbar“ rufend durch die Straßen ziehen.
Reporterinnen und Reporter berichteten von Straßenkontrollen, mit denen die Regierungstruppen die Ankunft weiterer Kämpfer verhindern wollen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte hingegen mit, dass die Truppen die Beduinen unterstützten. Sie bezieht ihre Informationen von Aktivistinnen und Aktivisten vor Ort.
Israel: al-Sharaa unterstützt Angreifer
Auch Israels Außenminister Gideon Saar hat Vorwürfe gegen die syrische Regierung erhoben. Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa habe „jihadistische Angreifer“ im Süden Syriens unterstützt. Zugleich habe er der „angegriffenen drusischen Minderheit“ die Schuld an dem Konflikt gegeben, sagte Saar. Al-Sharaa hatte zuvor in einer Rede die „edlen Werte und Prinzipien“ der sunnitischen Beduinenstämme gelobt und Verständnis dafür aufgebracht, dass sich einige Gruppen gegen Bedrohungen gewehrt hätten.
Als Staat sei es aber Aufgabe, die Sicherheit des Landes zu wahren. Alle müssten die Waffenruhe einhalten. Syrien dürfe aufgrund der Handlungen einer kleinen Gruppe nicht die gesamte drusische Gemeinschaft verurteilen. Fast eine Woche lang war es in Südsyrien zu tödlichen Zusammenstößen zwischen drusischen Milizen und Beduinenstämmen gekommen. Truppen der Regierung griffen ein.
Um die Drusinnen und Drusen zu unterstützen, bombardierte die israelische Armee unter anderem Regierungsgebäude in Damaskus. Die Waffenruhe, die bisher offenbar nicht hält, war mithilfe der Vereinigten Staaten zustande gekommen.
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