49 Tote in Russland

Flugzeugabsturz: Crew soll Baum gestreift haben

Ausland
24.07.2025 17:04

Im Osten Russlands ist ein Flugzeug mit 49 Personen an Bord abgestürzt. Niemand dürfte überlebt haben, teilte der russische Zivilschutz mit. Rettungskräfte fanden das brennende Wrack ungefähr 15 Kilometer vom Flughafen Tynda an der Grenze zu China entfernt (siehe Video oben).

Die Rettungsarbeiten wurden durch die Moor- und Taiga-Landschaft erschwert, die Gegend dort ist nur sehr dünn besiedelt. Das Flugzeug war in der Großstadt Chabarowsk gestartet. Nach einem Zwischenstopp sollte es ungefähr 5000 Kilometer von Moskau entfernt in Tynda landen. Kurz vor dem Ziel verschwand die Maschine plötzlich vom Radar. Sie sei beim zweiten Anflug gewesen, als das Signal erlosch, teilten die Behörden mit.

Zuvor habe die Crew keine Probleme gemeldet. Es handelte sich um eine Maschine vom Typ Antonow 24. Das ist eines der ältesten noch betriebenen Passagierflugzeuge weltweit. Die Serienproduktion begann Anfang der 1960er-Jahre, die Unglücksmaschine war etwa 50 Jahre alt. Die Fluglizenz war aber laut Medienberichten noch bis 2036 gültig. Unmittelbar vor dem Abflug soll es eine Überprüfung gegeben haben, Sicherheitsmängel seien dabei nicht festgestellt worden, hieß es.

Das Flugzeug stürzte in einem sehr dünn besiedelten Gebiet ab.
Das Flugzeug stürzte in einem sehr dünn besiedelten Gebiet ab.(Bild: AP)
Die An-24 ist eines der ältesten Passagierflugzeuge weltweit.
Die An-24 ist eines der ältesten Passagierflugzeuge weltweit.(Bild: AP/Marina Lystseva)

Korruption bei Überprüfung?
Allerdings ist Korruption in Russland weit verbreitet, Überprüfungen werden immer wieder nur formal durchgeführt. In der Vergangenheit haben solche Nachlässigkeiten oft zu Unfällen geführt. Im aktuellen Fall wird aber laut Ermittlerinnen und Ermittlern vor allem von menschlichem Versagen ausgegangen. Die Crew soll die Flughöhe unter schwierigen Wetterbedingungen falsch eingeschätzt und dabei womöglich eine Baumkrone gestreift haben.

Hier sehen Sie Aufnahmen von der Unglücksmaschine:

Nicht der erste Vorfall mit der Maschine
In Russland werden die An-24 von kleineren Regionalfluggesellschaften betrieben, die im Regelfall knapp bei Kasse sind. Seit 2018 wurden bereits vier sicherheitsrelevante Vorfälle mit dem Flugzeug festgestellt. In diesem Jahr rutschte die An-24 in der sibirischen Großstadt Irkutsk nahe dem Bakailsee über die Rollbahn hinaus und stieß gegen einen Lichtmast. Menschen wurden dabei nicht verletzt oder getötet. Im März 2025 bat die Crew kurz nach dem Start um die Rückkehrerlaubnis, weil eine Funkanlage an Bord ausgefallen war.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt