Polizei ermittelt

Ein Schild wirft nach Brückeneinsturz Fragen auf

Oberösterreich
17.07.2025 16:19

Am Tag nach dem Brückeneinsturz mit zwei Schwerverletzten im Linzer Stadtteil Auwiesen laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Während es aus dem Krankenhaus gute Nachrichten zum Gesundheitszustand der Lkw-Insassen gibt, wirft ein überklebtes Verkehrszeichen weitere Fragen auf.

Keine Lebensgefahr! Am Tag nach dem Brückeneinsturz im Linzer Stadtteil Auwiesen kommen gute Nachrichten aus dem Kepler Uniklinikum: Sowohl der 22-jährige Lenker als auch der Beifahrer (18) jenes Lkw, der am Mittwoch von einer 50 Tonnen schweren Fußgängerbrücke begraben wurde, sind stabil. Der Ältere konnte schon auf die Normalstation verlegt werden, der 18-Jährige wird noch auf der Intensivstation behandelt.

Foto wirft Fragen auf
Die Ermittlungen zum Unfall laufen unterdessen auf Hochtouren. Gegen den Lenker (22) – er soll die Höhe der Fußgängerüberführung falsch eingeschätzt haben – wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Ein Foto sorgt aber für Diskussionen: Darauf ist zu sehen, dass jenes Verkehrszeichen, das die maximale Durchfahrtshöhe der Brücke anzeigen sollte, mit dem Sticker einer regionalen Fußball-Fangruppierung überklebt worden war.

Das Brückenteil stürzte in einem Stück herunter.
Das Brückenteil stürzte in einem Stück herunter.(Bild: Kerschbaummayr Werner)
Ein Schwerfahrzeug transportierte das Bauteil ab, es ist sichergestellt.
Ein Schwerfahrzeug transportierte das Bauteil ab, es ist sichergestellt.(Bild: Matthias Lauber/laumat.at)
Die Lkw-Insassen waren in der Fahrerkabine eingeklemmt.
Die Lkw-Insassen waren in der Fahrerkabine eingeklemmt.(Bild: Kerschbaummayr Werner)

Brücke und Lkw sichergestellt
„Das Pickerl ist relevant fürs Ermittlungsverfahren – ob es im Zusammenhang mit dem Unfall steht, ist nicht auszuschließen. Wir versuchen zu klären, wer es dort hingeklebt hat“, sagt Christian Dangl (40), Leiter des Verkehrsreferats beim Linzer Stadtpolizeikommando. „Sowohl das Brückenteil als auch der Lkw wurden sichergestellt“, so Dankl weiter. In den nächsten Tagen sollen Zeugen und die Lkw-Insassen einvernommen werden. Der Unfallbereich ist hingegen wieder frei befahrbar, die Reste der Überführung mit Baustellengitter gesperrt.

Zweites Schild montiert
Wann bzw. ob Brücke saniert wird, kann GWG-Geschäftsführer Nikolaus Stadler noch nicht beantworten. „20 Meter vor dem Fußgängerübergang weist aber ein weiteres Schild auf die maximale Durchfahrtshöhe von 3,6 Metern hin“, so Stadler. Errichtet wurde das Bauwerk 1983, alle sechs bis zwölf Jahre gab es Kontrollen.

Warum kam es zum Einsturz
Doch wie kann es sein, dass ein 18 Tonnen schwerer Lkw ein mehr als doppelt so schweres Bauteil herunterreißt? Ohne die Örtlichkeit zu kennen oder das Unglück bewerten zu wollen, versucht Peter Welzenbach, Zivilingenieur für Bauwesen, die Frage zu klären: „Das sind oft Fertigelemente, die auf vier Punkten gelagert sind, ähnlich wie Lego. Wenn dann große dynamische Kräfte wirken und ein Lkw das Teil kurz anhebt, kann es herunterstürzen.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt