Spielzeug-Krawall:

Im Kinderzimmer so laut wie auf der Baustelle

Oberösterreich
16.12.2025 13:40

Jedes zweite getestete Spielzeug war so laut, dass Eltern auch gleich einen Rasenmäher oder ein Motorrad unter den Christbaum legen können. Das ergab der Test von 14 beliebten Spielsachen, die Krach machen. „Ohren auf beim Spielzeugkauf“, meinen die Konsumentenschutz-Experten der Arbeiterkammer OÖ.

Bekannte Figuren aus dem TV oder Fahrzeuge mit Motorengeräuschen, die zum Spielen animieren sollen, sind bei vielen Kindern sehr beliebt. Aber oftmals sehr laut. Für Eltern sind die Geräusche auf Dauer nervig und für die Kinder selbst entpuppen sich lärmende Spielsachen als gefährliche Krachmacher. Die Arbeiterkammer hat 14 Spielsachen getestet: Bei sieben Produkten wurden 80 Dezibel und mehr gemessen.

Unter realen Bedingungen getestet
Die 14 Spielsachen wurden unter Kinderzimmerbedingungen bei einem Abstand von einem halben Meter getestet: Mit 87 Dezibel ertönen ein Lern- und Sortierhaus sowie ein watschelnder Pinguin. Knapp dahinter, mit 84 Dezibel, liegt ein tanzender Hase. Insgesamt wurden bei sieben Produkten 80 Dezibel und mehr gemessen. Bei fünf Spielwaren kann die Lautstärke leiser gedreht werden. Zum Vergleich: Ein Presslufthammer in 1 Meter Entfernung hat etwa 100 Dezibel.

Grenzwerte zur Orientierung
Für Kinderspielzeug sind die Sicherheitsnormen sehr differenziert und abhängig von der Art des Spielzeugs und der Dauer der Schallemission. Bei „ohrnahem“ Spielzeug, das nach jeder Aktivierung länger als 30 Sekunden Schall emittiert, darf der Grenzwert von 60 Dezibel nicht überschritten werden. Bei Tisch- oder Bodenspielzeug, das typischerweise zwischen 5 und 30 Sekunden Schall emittiert, liegt der Grenzwert bei 85 Dezibel. Bei Spielzeug mit weniger als 5 Sekunden Schallemission, das in der Hand gehalten wird, sind 90 Dezibel das Maximum.

Lärm ist nicht nur störend, sondern auch gesundheitsschädlich
Die Lautstärken der Spielsachen im Test müssen kritisch gesehen werden. Was von Erwachsenen, die meist einen größeren Abstand zur Lärmquelle haben, als störend wahrgenommen wird, kann das Gehör der Kinder dauerhaft schädigen. Experten gehen davon aus, dass nur Belastungen unter 80 Dezibel keine bleibenden Schäden hinterlassen. Doch dafür gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Nicht nur die Intensität, sondern auch die Dauer der Lärmbelastung ist wesentlich.

Ohren auf beim Spielzeugkauf
„Prüfen Sie beim Kauf von Spielsachen mit eigenen Ohren, wie laut das Spielzeug ist. Hier kann auch eine App zum Messen des Schallpegels behilflich sein. Ein kurz angespielter Ton mag gerade noch erträglich erscheinen. Bedenken Sie aber, dass Ihr Kind dieses Spielzeug oft stundenlang benutzt. Empfinden Sie es als zu laut, sollten Sie den Krachmacher nicht kaufen“, raten die Konsumentenschützer.

Porträt von Krone Oberösterreich
Krone Oberösterreich
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