Rasend viele Zuseher hatte der „Report“ am Dienstag ja nicht. Daher ausnahmsweise der heiße Tipp, die Sendung in der TV-Thek, die jetzt schick umgestaltet ORF ON heißt, nachzuschauen. Man muss sich dazu gar nicht durch die Stunde plagen. Der Beitrag mit dem neuen ÖVP-Star Wolfgang Hattmannsdorfer reicht völlig. Der ist ausgesprochen komisch (der Beitrag, nicht der Minister).
Komisch war das Interview wegen der Inszenierung: Moderatorin und Minister mussten vor XL-Glaswänden auf grotesk hohen Kinderstühlen Platz nehmen, als hätte ein überdrehter Regisseur nach einem Doppler Uhudler die kika/Leiner-Konkursmasse aufgekauft. Jedenfalls bangte man die ganze Zeit um Moderatorin und Politiker, sie könnten bei einer heftigeren Bewegung mit ihren Hochstühlen umkippen. Aber was tut man nicht alles, um im Fernsehen groß rauszukommen?
Auf paradoxe Weise erhellend war der „Report“ vor allem wegen des sinnbefreiten Phrasensalats, mit dem Hattmannsdorfer selbst abgebrühte Beobachter verblüffte. Exemplarischer Höhepunkt: Auf die Frage, wie es sein kann, dass Österreich so miserabel dasteht, nachdem die ÖVP seit 40 Jahren den Wirtschaftsminister und seit 20 Jahren den Finanzminister stellt, sagte Hattmannsdorfer: „Genau aus diesem Grund war eine der ersten Maßnahmen dieser Bundesregierung, dass wir ein eigenes Leistungspaket auch verabschieden.“
Es gab aber noch mehr Leckerbissen. Schauen Sie sich das an – es lohnt sich.
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