Nach zwölf Tagen Krieg

Sowohl Iran als auch Israel sehen sich als Sieger

Außenpolitik
24.06.2025 21:56

US-Präsident Donald Trump behauptet, dass das iranische Atomprogramm mit den israelischen und US-Luftangriffen zerschlagen worden sei. Israels Militär spricht lediglich von einem Zurückwerfen „um mehrere Jahre“. Ganz gleich, was denn nun den Tatsachen entspricht, Israels Premier Benjamin Netanyahu feiert einen „historischen Sieg“ – aber nicht nur er!

Dieser Triumph werde auch noch künftige Generationen betreffen. „Wir haben das Atomprogramm zunichtegemacht und werden jeden Versuch, es wieder aufzubauen, unterbinden“, so Netanyahu Dienstagabend in einer rund zehnminütigen TV-Ansprache. Sein Land werde in diesem Fall „mit derselben Entschlossenheit, derselben Härte“ vorgehen. 

Israels Premier Benjamin Netanyahu warnt den Iran, sein Land werde auch künftig „mit derselben ...
Israels Premier Benjamin Netanyahu warnt den Iran, sein Land werde auch künftig „mit derselben Entschlossenheit“ vorgehen.(Bild: AFP)

Israels Generalstabschefs Eyal Zamir relativierte den Erfolg ein wenig, denn er sprach davon, dass das iranische Raketen- und Atomprogramm „um Jahre“ zurückgeworfen worden sei. Eine wichtige Phase sei abgeschlossen worden, „aber der Einsatz gegen den Iran ist noch nicht vorbei“, so der Militärchef weiter.

CNN-Bericht: Atomprogramm nur um Monate verzögert
Laut einem CNN-Bericht wurde das iranische Atomprogramm durch die US-Militärschläge nur um Monate zurückgeworfen. Die Kernkomponenten des Programms seien nicht zerstört worden, berichtete der US-Sender unter Berufung auf drei mit der frühen Einschätzung von US-Geheimdiensten vertraute Personen. Das Weiße Haus habe den Bericht zurückgewiesen, meldete der Sender weiter. 

Diese Krater auf Satellitenaufnahmen sollen die schweren Beschädigungen an der unterirdischen ...
Diese Krater auf Satellitenaufnahmen sollen die schweren Beschädigungen an der unterirdischen Atomanlage Fordo beweisen. Doch mittlerweile zweifeln zahlreiche Experten an dieser Version der US-Regierung und der israelischen Führung.(Bild: AFP/-, Krone KREATIV)

Nach Beginn der Waffenruhe mit Israel hat der iranische Präsident Massoud Pezeshkian eine Rückkehr zum Alltag für die Menschen in Aussicht gestellt. In einer Botschaft an die Nation sprach er ebenfalls von einem „historischen Sieg“ und vom „Ende eines zwölftägigen Krieges“, der dem iranischen Volk von Israel aufgezwungen worden sei. Der Präsident würdigte den Widerstand seines Landes: „Ab heute werden die Regierung und die zuständigen Institutionen mit dem Wiederaufbau beginnen und die Normalität wiederherstellen.“

Iran: „Diesen Verrat wird Geschichte nicht vergessen“
Der „terroristische Angriff“ habe sich ereignet, während der Iran einen diplomatischen Dialog mit den USA gesucht und sich bemüht habe, Missverständnisse auszuräumen, so Pezeshkian. Die Feinde hätten während der Verhandlungen einen Angriff gestartet – „ein Verrat, den die Geschichte nicht vergessen wird.“

Am Dienstag hatte US-Präsident Donald Trump überraschend eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran angekündigt, die beide Länder bestätigten. Israel sieht seine Kriegsziele mit Blick auf das iranische Atomprogramm als erfüllt an und die Führung in Teheran kann sich mit der Waffenruhe an der Macht halten. Präsident Pezeshkian signalisierte auch Bereitschaft zur Rückkehr an den Verhandlungstisch.

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