Baustellen sind aus Sicht der Wiener Linien, der ÖBB und der ASFINAG eigentlich kein Grund für Ärger, sondern Grund zur Freude: Vor dem Beginn der großen Sommerbaustellen betonen sie die Rolle der Vorhaben als Jobmotor und Umsatzbringer für Wiener Firmen und den Staat.
Vor dem Beginn der Sommerbaustellen am letzten Juni-Wochenende – in Wien sind vor allem die U4, die S-Bahn-Stammstrecke und die Ringlinien davon betroffen – brechen die Wiener Linien mit den ÖBB und der ASFINAG eine Lanze für ihre Infrastruktur-Vorhaben: Unter dem Slogan „Baustellen vergehen, Fortschritt bleibt“, weisen alle drei auf den ebenso großen wie unterschätzten wirtschaftlichen Folgenutzen hin.
Milliarden fließen in heimische Unternehmen
Die Wiener Linien etwa haben laut Geschäftsführerin Alexandra Reinagl letztes und dieses Jahr 324 Millionen Euro in Instandhaltung und Modernisierung investiert. Insgesamt wurde dabei laut einer TU-Studie Arbeit für 3200 Beschäftigte garantiert, und das zu fast zwei Dritteln in Wiener Unternehmen. Schon 2024 beauftragten die Wiener Linien nur zum allergeringsten Teil ausländische Firmen, heuer gingen die bisher rund 255 investierten Millionen Euro ausschließlich an heimische Firmen.
Investitionen in die Öffis lohnen sich immer mehrfach. Sie sichern die Daseinsvorsorge unserer wachsenden Stadt, sie sind aktiver Klimaschutz und sie sind ein starker Impuls für die Wertschöpfung in der Region.
Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl
Bild: Maximilian Döringer, Simon Wöhrer
Ähnliche Summen lassen ÖBB und Asfinag fließen. Österreichweit beträgt ihr geplantes Investitionsvolumen bis 2030 zusammen fast 37 Milliarden Euro. Jeder investierte Euro bringt der Volkswirtschaft laut den Berechnungen der TU rund 1,4 Euro Wirkung – auch und gerade, weil die öffentlichen Unternehmen wie jeder andere im Staat Steuern zahlen müssen. Damit, so erinnern die ÖBB, fließe die Hälfte der staatlichen Gelder für Baustellen gleich wieder zurück an den Staat.
Überhaupt wünscht sich ÖBB-Vorständin Judith Engel, dass, „wenn wir morgen eine Baustelle sehen, wir uns alle weniger über die kurzfristige Einschränkung ärgern, sondern erkennen, was dahintersteht: Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum, Steuereinnahmen, die bezahlt werden und wichtige Arbeit für eine gute klimafreundliche Verkehrsverbindung für Menschen und Güter.“
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