Milliardenpleitier René Benko soll einen Teil seines Vermögens vor seinen Gläubigern verheimlicht haben. Die Soko Signa kam nach einem Tresorfund auf die Spur einer ganz besonderen Luxusuhr. Die „Krone“ kennt die Details.
Rund um die Signa laufen laut Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) mittlerweile Ermittlungen zu zwölf „Fakten“. In beinahe all diesen Verfahrenssträngen steht Signa-Gründer René Benko im Zentrum des Interesses. Eine erste Teil-Anklage befindet sich, wie berichtet, bereits auf dem Genehmigungsweg ins Justizministerium.
Laut Insidern dürfte es sich dabei um den Verdacht der betrügerischen Krida handeln. Benko soll rund um seinen persönlichen Konkurs als Unternehmer im März 2024 Vermögensbestandteile beiseite geschafft und dem Zugriff des Insolvenzverwalters und der Gläubiger entzogen haben. In Summe geht es um Millionen. Der Milliardenpleitier bestreitet alle Vorwürfe vehement, für ihn gilt die Unschuldsvermutung.
Besondere Brisanz birgt in diesem Zusammenhang ein 147-seitiger Abschlussbericht der Soko Signa, der der „Krone“ vorliegt. Darin befassen sich die Ermittler mit viel Akribie mit elf Armbanduhren, vier Manschettenknopfpaaren und 120.000 Euro Bargeld, die im Jänner 2025 bei Verwandten in einem Tresor im Tiroler Pfunds sichergestellt werden konnten.
„Reine Schutzbehauptungen“
Im Zuge von Befragungen gab Benko unter anderem an, dass er seinen beiden Söhnen, damals sechs und elf Jahre alt, zu Weihnachten 2021 jeweils vier hochpreisige Herrenarmbanduhren geschenkt habe. Darunter auch eine Patek Philippe Nautilus sowie Manschettenknöpfe. Und so machten sich die Kriminalisten auf die Suche nach dieser Uhr – und fanden sie weiterhin auf dem Handgelenk des einstigen Immobilienspekulanten.
Am 25. Dezember 2021, also am Tag nach der angeblichen Geschenkübergabe, trug Benko die teure Nautilus samt dazu passenden Manschettenknöpfen bei einer Feier im Chalet N. Im Sommer 2022 beispielsweise bei einem Bootsausflug im smaragdgrünen Meer. Ja sogar im Sommer 2023, als Benko mit seiner Signa das Wasser in finanzieller Hinsicht bereits bis zum Hals stand, war der goldene Zeitmesser mit an Bord.
Die Ermittler halten fest, dass Benkos Aussagen, er habe die Uhren zu Weihnachten 2021 verschenkt, „massiv in Zweifel“ zu ziehen seien. Das würden weitere „zahlreiche Fotos aus den Folgejahren“ verdeutlichen. Benkos Angaben seien somit „als reine Schutzbehauptungen einzustufen“.
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